Fidelity Erholungsampel: Inflation im Fokus

Sollte die Inflation jetzt jedoch überraschend ansteigen, würde das die Kaufkraft schmälern und die Verbraucher zwingen zu überdenken, wie und für was sie ihr Geld ausgeben wollen. Durch wachsenden Inflationsdruck wird auch eine Zinsanhebung seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) wahrscheinlicher mit all ihren potenziell negativen Folgen für die Konjunkturerholung.



Die Europäische Zentralbank hat als Ziel ihrer Politik formuliert, die Teuerung in der Eurozone mittelfristig «nahe, aber unterhalb» von 2% zu halten. Mit 1% im Januar nach 0.9% im Dezember nimmt der Preisauftrieb zwar zu, ist aber immer noch so niedrig, dass von ihm keine wirkliche Gefahr ausgeht. In den 16 Mitgliedsstaaten der Eurozone setzt sich die günstige Inflationsentwicklung damit fort. Hauptursache für den Inflationsanstieg ist der anziehende Ölpreis. Die Basiseffekte des Anstiegs im vergangenen Jahr werden in diesem Jahr vermutlich noch lange zu spüren sein. Im November 2009 schätzten die Ökonomen der EZB den Anstieg der Inflation im Jahr 2010 infolge steigender Lebensmittel- und Energiekosten um ein volles Prozent. Erweist sich ihre Prognose als korrekt, könnte die Inflation die 2%-Grenze der EZB touchieren und die Bank veranlassen, die Zinszügel anzuziehen.



Erklärung der Indikatoren einer nachhaltigen Erholung
Lage in der Industrie






















Stimmung im verarbeitenden Gewerbe: Beim Einkaufsmanagerindex handelt es sich um einen Frühindikator der tatsächlichen Entwicklung in der Privatwirtschaft. Er misst Änderungen verschiedener Variablen wie Produktion, Neuaufträge, Vorratsbestand, Beschäftigung und Preise. Ein Stand über 50 signalisiert Wirtschaftswachstum. Fällt der Index unter 50, schrumpft die Wirtschaft. Da die Wirtschaft in der Eurozone in hohem Masse von der Nachfrage nach den in ihr erzeugten Gütern abhängt, gilt der Einkaufsmanagerindex im Verarbeitenden Gewerbe als einer der Leitindikatoren für die Wirtschaftslage in der Region. Dabei kann die Richtung, in die sich der Index bewegt, ebenso aufschlussreich sein wie sein absoluter Stand.
Rohstoffpreise: Kupfer und Öl gehören zu den wichtigsten Rohstoffen, denn sie sind zentrale Vorprodukte für den Herstellungsprozess. Die Nachfrage nach ihnen lässt Rückschlüsse auf die zugrunde liegenden Aktivitäten in der Industrie in vielen Teilen der Wirtschaft zu. Rund 65% der gesamten Kupferproduktion wird für die Herstellung von Elektrogeräten verwendet. Weitere 25% kommen in Gebäuden zum Einsatz etwa als Sanitärleitungen, Dächer oder Fassadenverkleidungen. Eine steigende Ölnachfrage wiederum signalisiert den Aus- oder Neubau von Infrastruktur, das Hoch-fahren der Produktion und den Transport von Waren und Gütern.
Frachkosten: Und schliesslich werden die meisten Güter per Schiff an ihren Bestimmungsort gebracht. Der Baltic Exchange Dry Index misst die Frachtkosten für das Verschiffen von Trockengütern wie Kohle, Eisen oder Getreide. Höhere Frachtraten sind für viele daher die Bestätigung, dass steigende Rohstoffpreise nicht nur spekulativen Geschäften zu verdanken sind. Lage im Finanzsektor
Kreditvergabe: Die Europäische Zentralbank unternimmt grosse Anstrengungen, um den durch die Rezession angerichteten Schaden in Grenzen zu halten. Angesichts historisch niedriger Zinsen lohnt es sich, die Kommentare rund um den monatlichen Zinsbeschluss genau unter die Lupe zu nehmen. Zudem gibt der Verlauf des 3-Monats-Euro-LIBOR parallel zu den Leitzinsen Aufschluss über die im Bankensystem vorhandene Liquidität.
Kreditaufnahme: Unbestreitbar stellt die Rezession eine erhebliche Belastung für die Finanzkraft eines Unternehmens dar. Die Renditespanne zwischen Hochzins- und Staatsanleihen lässt daher Rückschlüsse zu, wie hoch die Gefahr zunehmender Zusammenbrüche und Ausfälle im Unternehmenssektor ist.
Volatilität an den Aktienmärkten: Der VIX misst die erwartete Volatilität des S&P 500 Index und steht stellvertretend für das vermeintliche Risiko an sämtlichen Märkten der Industrieländer. Mit rückkehrendem Vertrauen tendiert der VIX nach unten in Richtung seines langfristigen Durchschnittswerts. Zur besseren Einordnung ein Vergleich: Im November 2008 verstärkten sich die Schwankungen an den Märkten auf ein zuletzt in der Grossen Depression gesehenes Niveau.


Lage beim Konsum













Arbeitslosigkeit: Die absolute Zahl der Menschen ohne Arbeit ist ein Spätindikator. Uns interessiert deshalb vor allem die Quote der Veränderung der Arbeitslosigkeit. Werden weniger Menschen entlassen, könnte das auf eine Stabilisierung in der Wirtschaft hindeuten.
Verbraucherpreise: Nach der Kreditklemme muss den Verbrauchern das Konsumieren möglicherweise erst wieder schmackhaft gemacht werden. Hält der Preiszerfall an, werden grössere Anschaffungen in Erwartung weiter sinkender Preise aufgeschoben. Einer Erholung im Verbrauch wäre das kaum zuträglich. Eine zügellose Inflation wiederum verringert die Kaufkraft und zwingt die Verbraucher, genau darüber nachzudenken, wie und für was sie ihr Geld ausgeben wollen.
Einzelhandelsumsätze: Der wohl wichtigste Indikator für die Konsumbereitschaft sind die Einzelhandelsumsätze. Haben die Verbraucher keine Angst um ihren Arbeitsplatz und ihre Finanzen unter Kontrolle, werden sie bereitwilliger konsumieren.

(Fidelity/mc/hfu)





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