Finanzkrise: Island kämpft mit totaler Banken-Kontrolle gegen Staatsbankrott

Mit den sofort in Kraft getretenen Bestimmungen des Notstandsgesetzes übernimmt die Regierung die totale Kontrolle über die Banken. Haarde kündigte als ersten Schritt den Verkauf von Auslandsaktivitäten der führenden Geldinstitute an. Die extrem aggressive internationale Expansion der drei grössten isländischen Banken gilt als entscheidende Ursache für die akute Krise auf der Nordatlantikinsel mit gut 300 000 Einwohnern. Die Regierung kann Banken umgehend verstaatlichen, zu Fusionen zwingen, Spitzenmanager auswechseln und Grenzen für deren Entlohnung setzen.


Krone büsst gegenüber Euro über 25 Prozent ein
Die isländische Krone hat seit einer Woche gegenüber dem Euro mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren. In den letzten zwölf Monaten ist der Kurs um mehr als 70 Prozent gesunken. Ob nationale staatliche Mittel ausreichen, um den gefährdeten Bankensektor zu stabilisieren, gilt als zweifelhaft. Das Bilanzvolumen der drei führenden Banken ist zehnmal so gross wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt. Als möglicher Ausweg werden in Reykjavik Mittel aus den nach internationalen Massstäben sehr grossen Pensionsfonds des Landes angesehen.


Laut russischem Ministerium keine Kreditverhandlungen mit Island
Das russische Finanzministerium hat eine Mitteilung aus Island über einen Kredit in Höhe von vier Milliarden Euro dementiert. Es habe bislang noch nicht einmal eine entsprechende Anfrage Islands an Russland gegeben, sagte ein Ministeriumssprecher in Moskau. Es habe keine Kreditverhandlungen gegeben. Die isländische Nationalbank hatte zuvor mitgeteilt, Russland gewähre ein Milliarden- Darlehen mit einer Laufzeit von vier Jahren. (awp/mc/ps/16)

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