Forbo-Chronologie: Die turbulenten Zeiten bei Forbo gehen weiter

 


  1. März 2004: Forbo wechselt wegen unbefriedigender Ertragslage Führung aus. Konzernchef Werner Kummer verlässt Forbo nach sechs Jahren. This Schneider wird sein Nachfolger. Auch VR- Präsident Karl Janjöri tritt zurück und macht dem bisherigen Vizepräsident Willy Kissling Platz.



  • 23. März 2004: Forbo gibt enttäuschende Ertragslage im Jahr 2003 bekannt. Restrukturierungen werden angekündigt, an den drei Geschäftsbereichen Bodenbeläge, Klebstoffe und Kunststoffbänder will Kissling aber festhalten.



  • 20. August 2004: Forbo ist im ersten Semester 2004 erstmals in seiner Geschichte in die roten Zahlen gerutscht. Austieg aus dem Bereich Bodenbeläge wird erwogen.



  • 29. Oktober 2004: Das Traditionsgeschäft mit den Bodenbelägen soll nun doch behalten werden. Dafür soll eine Kapitalerhöhung das nötige Geld bringen.



  • 2. November 2004: Verwaltungsratspräsident Willy Kissling tritt auf die Generalversammlung Ende April 2005 zurück. Als Nachfolger wird der bisherige Vize, der Anwalt Rolf Watter, bestimmt.



  • 5. November 2004: CVC Capital Partners unterbreitet dem Forbo-Verwaltungsrat ein unverbindliches Übernahmeangebot für 330 CHF pro Aktie (entsprechend 236.53 CHF pro Aktie nach Kapitalerhöhung). Der Kurs der Forbo-Aktie am Tag vor der öffentlichen Bekanntgabe, am 10. November 2004, beträgt 207.50 CHF (oder 175.28 CHF nach Kapitalerhöhung).



  • 11. November 2004: Der Verwaltungsrat von Forbo lehnt das Angebot von CVC ab. Er sieht unter seiner Führung mehr Wert für die Aktionäre. Willy Kissling, der bei CVC im Advisory Board sitzt, tritt in den Ausstand.



  • 18. November 2004: Nachdem CVC ihr Angebot auf eine Bandbreite von 350 bis 370 CHF pro Aktie (dies entspricht 246.53 bis 256.53 CHF pro Titel nach Kapitalerhöhung) erhöht hatte, gewährt ihr der Verwaltungsrat die Durchführung einer Unternehmensprüfung (Due Diligence). Weitere Interessenten melden sich beim Verwaltungsrat und verlangen, ebenfalls zu einer Unternehmensprüfung zugelassen zu werden.



  • 2. Dezember 2004: An der ausserordentlichen Generalversammlung wird das Gesellschaftskapital um 1´356´576 Namenaktien zum Bezugspreis von 150 CHF erhöht. Dem Unternehmen fliessen dadurch rund 203 Mio CHF zu.



  • 6. Dezember 2004: Forbo-Verwaltungsrat und Franke-Chef Michael Pieper erklärt seinen sofortigen Rücktritt aus dem Gremium mit der Begründung, er wolle seine Beteiligung an Forbo möglicherweise über die damals knapp 5% hinaus erhöhen.



  • 24. Januar 2005: Forbo gibt bekannt, dass Michael Pieper zusammen mit seiner Franke Gruppe über 20% der Forbo-Aktien hält. Gemäss den in den Statuten verankerten Stimmrechtsbeschränkungen werden davon lediglich 8% als stimmberechtigt ins Aktienregister eingetragen. Pieper will eine industrielle Lösung und bezeichnet sein Engagement als langfristig.



  • 17. Februar 2005: Gemäss Forbo-Verwaltungsrat hat Konzernchef This Schneider gekündigt, weil er mit dem Bieterprozess nicht einverstanden ist. Schneider widerspricht, dass er selbst gekündigt hat: Er sei am am Morgen des 22. Februar vom Verwaltungsrat per sofort freigestellt und seiner Funktionen enthoben worden.



  • 18. Februar 2005: Dem Forbo-Verwaltungsrat liegt ein unterschriftsbereiter Transaktionsvertrag eines interessierten Bieters vor, der ein Angebot von 260 CHF pro Aktie vorsieht. Die Übernahmedokumente werden behördlich vorgeprüft.



  • 20. Februar 2005: Michael Pieper informiert den Verwaltungsrat, dass er zusammen mit seiner Franke Gruppe deutlich mehr als 25% der Aktien besitze. Er verlangt die Eintragung dieser Aktien ins Aktienbuch und den Abbruch des Bieterverfahrens. Pieper sieht die Geschäftsführung durch den langwierigen Bieterprozess in unvertretbarer Weise behindert.



  • 29. April 2005: Sollte an der ordentlichen Generalversammlung die Eintragung von Michael Piepers Aktienpaket ermöglicht und sollten die von ihm noch vorzuschlagenden Personen als Verwaltungsräte gewählt werden, will der heutige Verwaltungsrat zurücktreten.

(AWP, MC hfu)

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