Generalversammlung der Swiss-American Chamber of Commerce: Tragfähige schweizerisch-amerikanische Freundschaft

Bundesrätin Doris Leuthard verwies vor der diesjährigen Generalversammlung auf die bereits bestehenden guten Beziehungen zwischen den USA und der Schweiz. Mit Blick auf das «Forum» hielt die  Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements fest, dies biete eine Plattform, um wirtschaftliche und politische Anliegen der Schweiz gegenüber den Vereinigten Staaten  einbringen zu können. Das Forum eigne sich deshalb besonders gut, weil hier Fragen sehr praktisch und lösungsorientiert angegangen werden können.

Importe aus den USA haben um 32%, Exporte in die USA um 17% zugenommen
Wie James J. Schiro, Chairman and President der Swiss-American Chamber of Commerce und CEO der Zurich Financial Services festhielt, entwickelten sich die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen sehr erfreulich. So haben die Importe aus den Vereinigten Staaten im letzten Jahr um 32% zugenommen. Damit exportieren die USA mehr Güter und Dienstleistungen in die Schweiz als nach Finnland, Dänemark, Norwegen, Österreich und Portugal zusammen. Umgekehrt steigerte die Schweiz ihre Exporte in die USA um 17% auf CHF 20 Mrd. Die Vereinigten Staaten bleiben hinter Deutschland der zweitgrösste Exportmarkt für die Eidgenossenschaft. Vor diesem Hintergrund werde, so Schiro, einmal mehr deutlich, welch wichtigen Einfluss die USA auf eine gesunde Schweizer Wirtschaft haben. Umgekehrt dürfe aber auch nicht vergessen werden, dass die Schweiz ihrerseits einen grossen Beitrag zur US Wirtschaft leiste. 

Abhängigkeit der Schweiz von der EU könnte durch USA-EU Verträge grösser werden
In Sachen Liberalisierung des Handels stehen für die Schweiz mittelfristig einige Fragen im Raum. Das unklare Schicksal der Doha Runde und die kürzlich gestarteten Gespräche zwischen den USA und der EU zur Reduktion der nicht-tarifären Handelshemmnisse könnten die Verhandlungsposition der Schweiz nachhaltig beeinflussen. Da 70% der Schweizer Exporte in die USA und in die EU gehen und 80% der ausländischen Direktinvestitionen aus diesen beiden Regionen stammen, ist es von zentraler Bedeutung, dass die Schweiz mit beiden Partnern Verträge aushandeln kann. Sollten, so Schiro, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union eine Vereinbarung erreichen, würde die Abhängigkeit der Schweiz von der EU entsprechend grösser.

Südkorea als Beispiel für bilaterales Freihandelsabkommen
Nachdem Südkorea Ende März ein Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten unterzeichnet hat, besteht Grund zur Hoffnung. Südkorea ist in vielerlei Hinsicht, namentlich im Bereich der agrarpolitischen Schutzzollpolitik, mit der Schweiz vergleichbar. Das Zustandekommen dieses Abkommens schürt die berechtigte Hoffnung, dass die USA durchaus genügend Flexibilität an den Tag legen würden, wenn es im Hinblick auf entsprechende Verhandlungen mit der Schweiz um heikle Themen wie die Landwirtschaft geht. Schiro betonte in seiner Präsidialrede die Bedeutung der Kammer als Vermittlerin zwischen den beiden Ländern in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht und verwies auf diverse Initiativen in den letzten zwölf Monaten, mittels welchen die Kammer wichtige Dienste für die gegenseitige Wirtschaftsentwicklung leistete.

2474 Mitglieder
Der Vorstand der Swiss-American Chamber of Commerce präsentiert sich für 2007/2008 wie folgt: Neben Chairman und President James J. Schiro amtet Peter A. Wuffli, Group CEO der UBS AG, als Vice Chairman und Paul Polman, CFO von Nestlé, als Treasurer. Vice Presidents der Kammer sind Matthis Cabiallavetta, Chairman Marsh & McLennan International, und Gérard Vittecoq, Corporate Group President von Caterpillar Europe. Die Kammer konnte die Mitgliederzahl wiederum erhöhen, und zwar auf 2474. Ausserdem präsentierte sie der Generalversammlung eine finanziell sehr solide Rechnung, obwohl die Mitgliederbei-träge seit 17 Jahren unverändert sind.

(AmCham/mc/hfu)

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