Gottlieb Duttweiler Institute: GDI IMPULS 1.10 «Freeconomy»

Die Kostenlos-Mentalität hat gesiegt. Der für ältere Generationen noch völlig selbstverständliche Gedanke, dass es einen engen Zusammenhang gibt zwischen dem Preis eines Produkts und seinem Wert, verflüchtigt sich gerade bei der Gruppe der Digital Natives: Vieles, was für sie im Leben wirklich wichtig ist – Musik, Videos, Facebook -, bekommen sie kostenlos. Vielen Branchen scheint damit, früher oder später, das Schicksal bevorzustehen, das die Musikindustrie im vergangenen Jahrzehnt an den Rand des Untergangs brachte.


Neue Wege für das Preismanagement
Nils Winkler erklärt, wie Anbieter von Online-Spielen Gewinne machen. Annette Ehrhardt und Stefan Beeck zeigen neue Wege für das Preismanagement auf, und Anja Dilk besuchte ein erfolgreich wirtschaftendes Restaurant, in dem die Gäste selbst entscheiden, wie viel sie bezahlen.


Datenpiraterie und Freibeuter-Boom
Eine Perspektive weit über die aktuelle unternehmerische Gewinn- und Verlustrechnung hinaus eröffnet ausserdem der Beitrag von Michael Böhm. Er vergleicht die heutige Datenpiraterie mit dem Freibeuter-Boom des 16. und 17. Jahrhunderts, der auch als pure Gesetzlosigkeit begann und doch eine der Keimzellen des liberalen Kapitalismus darstellt. Die Freeconomy könnte deshalb eines Tages ebenfalls zu einer neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung beitragen.


«Homo empathicus»
Einen anderen Weg zu einer neuen Gesellschaft entwirft Jeremy Rifkin in einem Beitrag für GDI Impuls. Nur mit der Entwicklung eines biosphärischen Bewusstseins, so der US-Trendforscher, könne die von den Menschen verursachte Bedrohung unseres Planeten noch abgewendet werden. Aber da die Evolution keinen «homo oeconomicus», sondern einen «homo empathicus» geschaffen habe, könne ein solches Bewusstsein gerade noch rechtzeitig entstehen. (gdi/mc/ps)

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