Hannover Rück 2006 mit Rekordüberschuss

Der Überschuss vervielfachte sich auf den Rekordwert von 514,4 (Vorjahr 49,3) Millionen Euro, wie die MDAX-Gesellschaft am Mittwoch in Hannover mitteilte. Im Jahr 2005 war die Hurrikansaison allerdings ungewöhnlich heftig ausgefallen, Schadenzahlungen hatten die Gewinne der Branche geschmälert. Aktionäre sollen eine Dividende von 1,60 Euro erhalten. Operativ kletterte der Jahresgewinn (EBIT) von 91,6 auf 819,9 Millionen Euro.


Selbstgesteckte Erwartungen für 2006 übertroffen
Die Hannover Rück liess die Ergebnisse ihrer US-Tochter Praetorian Financial nur in den Überschuss einfliessen, aus allen anderen Kennziffern sind sie herausgerechnet. Im Dezember hatte der Rückversicherer angekündigt, den Spezialversicherer bis zum zweiten Quartal 2007 an den australischen Wettbewerber QBE abzugeben. Mit einer Eigenkapitalrendite von 18,7 Prozent übertrafen die Hannoveraner nach eigenen Angaben ihre selbstgesteckten Erwartungen für 2006. Der Rückversicherer hatte eine Rendite von «deutlich über» 15 Prozent angepeilt. 2007 solle die Eigenkapitalrendite «mindestens 15 Prozent» betragen und die Ausschüttungsquote für die Dividende weiter bei 35 bis 40 Prozent liegen, bekräftigte Konzernchef Wilhelm Zeller nun.


Bruttoprämien sanken um 0,3 Prozent
Das Kapitalanlageergebnis stieg im abgelaufenen Jahr um 5,9 Prozent auf 1,181 Milliarden Euro. Die Bruttoprämien sanken um 0,3 Prozent auf 9,289 Milliarden Euro. In der Schaden- und der Finanz-Rückversicherung verbuchte die Hannover Rück weniger Prämien. Im Bereich Spezialversicherung (Specialty Insurance) sackten sie sogar um 28,2 Prozent ein. In der Personen-Rückversicherung kletterten die Bruttoprämien derweil um 15,2 Prozent. Die Nettoprämien der Gruppe schrumpften im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent auf 7,092 Milliarden Euro.


Schaden-Kosten-Quote verbessert
Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich im mit Abstand grössten Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung auf 98,4 (112,8) Prozent. Dieser Wert reflektiere auch eine «vorsichtige Reservierung im lang abwickelnden Haftpflichtgeschäft, insbesondere der jüngeren Jahrgänge», hiess es. Je weiter diese Combined Ratio für die Ertragskraft im reinen Versicherungsgeschäft unter 100 Prozent liegt, desto mehr sind Aufwendungen für Schäden und Kosten allein durch Prämieneinnahmen gedeckt.


Zahlen für das Schlussquartal 2007
Im Schlussquartal 2007 verbesserte sich die Combined Ratio in der Schaden-Rückversicherung von 112,0 auf 100,0 Prozent. Der Hannover-Rück-Gruppe blieb unter dem Strich ein Quartalsüberschuss von 134,3 (Vorjahr 11,1) Millionen Euro. Operativ kletterte der Gewinn von 27,82 auf 216,4 Millionen Euro. Das Kapitalanlageergebnis wuchs auf 383,9 (290,4) Millionen Euro. Die Bruttoprämien stiegen von 1,981 auf 2,062 Milliarden Euro. Die Nettoprämien verringerten sich von 1,898 auf 1,836 Milliarden Euro. (awp/mc/ab)

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