IEA legt Studie über Einsparungen vor – Keine Notplanempfehlung

Die Studie «Saving oil in a hurry» («Schnell Öl sparen») soll Anfang Mai im IEA-Ministerrat vorgestellt werden. Sie zeigt nach Jacobis Worten, welchen Einfluss Eingriffe in den Strassenverkehr auf den Rohölverbrauch haben, wobei allerdings der Schwerverkehr nicht untersucht worden sei. «Wer in einem Staat über solche Massnahmen debattiert, der kann auf die Studie zurückgreifen, um die Folgen zu beurteilen», sagte Jacobi.


Notfall Fahrverbote, verkürzte Arbeitswochen und Senkung der Höchstgeschwindigkeit
Die «Financial Times» hatte berichtet, die IEA schlage für den Notfall Fahrverbote, verkürzte Arbeitswochen und die Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 90 Kilometer pro Stunde vor. Dieser Notfallplan solle greifen, sobald sich das Ölangebot um eine bis zwei Millionen Barrel pro Tag verringere. Jacobi erklärte, dies sei ein Missverständnis, das offenbar auf einen IEA-Workshop zu diesem Thema zurückgehe. Dabei habe die Agentur Vertreter von Verkehrs-, Umwelt- und Energieministerien an einen Tisch gebracht, um anhand der Studie über Wirkungen der Verkehrspolitik zu debattieren.


Senkung der Sensibilitätsschwelle»
Die IEA führt den derzeit hohen Ölpreis auf den Marktmechanismus zurück. Die hohe Ölnachfrage in Fernost und die Sorge über zu geringe Explorationsinvestitionen trieben die Preise. Einen marktexternen Schock (Terroranschläge, Kriege), der das Auslösen eines Notplanes nötig mache, gebe es nicht. Allerdings debattiert die IEA über eine «Senkung der Sensibilitätsschwelle», weil bei der angespannten Marktlage schon ein kleinerer externer Schock grossen wirtschaftlichen Schaden anrichten könnte. Man könnte den Auslöser für den Notfallplan niedriger legen, sagte Jacobi. Derzeit wird der Notfall, der Energieeinsparungen und Rückgriffe auf die 90-Tage-Ölreserven vorsieht, bei sieben Prozent Angebotsausfall ausgelöst. Allerdings sind Notfallmassnahmen schon bisher nicht zwangsweise an diesen Auslöser gebunden. (awp/mc/gh)

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