Infineon-Chef verärgert über Streit um Aufsichtsratsvorsitz

Um die Nachfolge des scheidenden Chefaufsehers Max Dietrich Kley tobt seit Wochen ein Machtkampf. Während das Infineon-Management den früheren Siemens-Vorstand Klaus Wucherer favorisiert, hatte eine oppositionelle Gruppe um den britischen Finanzinvestor Hermes den Finanzchef von ZF Friedrichshafen, Willi Berchtold, ins Rennen geschickt.


Entscheidung im Februar
Die Entscheidung fällt auf der Infineon-Hauptversammlung am 11. Februar. Die Befürworter Berchtolds hatten in Gegenanträgen zu dem Aktionärstreffen unter anderem argumentiert, für einen wirklichen Neuanfang bei dem Halbleiterhersteller sei auch eine Erneuerung an der Spitze des Kontrollgremiums nötig. Wucherer sitzt seit 1999 im Aufsichtsrat von Infineon und war Siemens-Vorstand, als der Elektrokonzern von dem Schmiergeldskandal erschüttert wurde.


Siemens-Vergangenheit ein Makel?
Mit Blick auf seine eigene Zeit bei Siemens sagte Bauer der Zeitung: «Was soll eigentlich schlimm daran sein, eine Siemens-Vergangenheit zu haben? Ich war gern bei Siemens und habe dort einen guten Teil meiner Karriere verbracht und nun bin ich seit zehn Jahren gern bei Infineon.» Zu Wucherer habe es während der Zeit bei Siemens keinerlei Berührungspunkte gegeben. Zur Frage seiner eigenen Zukunft im Falle einer Wahl Berchtolds erklärte Bauer: «Ich weiss nicht, was Herr Berchtold mit Infineon vorhat, bin aber entspannt, denn wir haben einen guten Job gemacht.»


Bekenntnis zu Standort Deutschland
Deutschland bleibe das Forschungszentrum Nummer Eins für Infineon, sagte Bauer. Auch eine Verlagerung der Fertigung stehe derzeit nicht an. Infineon werde in Deutschland und Europa bleiben, sagte Bauer. Die Verlagerung einer Fertigungsstätte koste zwischen 150 und 300 Millionen Euro. «Da müssen sich die niedrigeren Personalkosten in Asien erst einmal rechnen.» (awp/mc/ps/20)

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