Kuoni: Höchster Reingewinn der Geschichte

Der Reisekonzern erwirtschaftete 2008 einen um 3,3% höheren Nettoerlös von 4’855 Mio CHF. Das organische Wachstum sei bei 4,4% gelegen, Akquisitionen trugen mit 5,9% zur Zunahme bei. Dem steht ein stark negativer Währungseffekt von 7,0% gegenüber. Der Betriebsgewinn (EBIT) erhöhte sich um 8,6% auf 151,5 Mio CHF. Die entsprechende Marge verbesserte sich geringfügig auf 3,1% von 3,0%. Unter dem Strich resultierte ein um 12,1% höherer Reingewinn von 152,1 Mio CHF und damit das höchste je erzielte Ergebnis.


Dividende gekürzt
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung eine Dividende von 10,00 CHF pro Namenaktie B beantragen, im Vorjahr waren es 17,00 CHF. Mit dem Zahlenset hat der Reisekonzern die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) übertroffen. Diese haben einen EBIT von 147,3 Mio sowie einen Konzerngewinn von 146,2 Mio CHF prognostiziert.


«Erfreuliches Ergebnis»
«Kuoni erzielte ein erfreuliches Ergebnis. Auch in Anbetracht der sich im zweiten Semester 2008 abzeichnenden weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise wurde ein sehr gutes Resultat erwirtschaftet», wird der neue Konzernchef Peter Rothwell in der Mitteilung zitiert. Trotz der Verlangsamung des Wachstums gegen Jahresende habe sein Unternehmen eine über dem Marktdurchschnitt liegende organische Zunahme erreicht. Der Free Cashflow verminderte sich auf 55,5 Mio CHF nach 208,4 Mio CHF im Vorjahr. Der Rückgang des Cashflow wird mit den wesentlich geringeren Kundenvorauszahlungen begründet.


EBIT Schweiz verdoppelt
In der Geschäftseinheit Schweiz stieg der Nettoerlös um 2,7% auf 1’028 Mio CHF. Das Betriebsergebnis verdoppelte sich auf 39,6 Mio CHF. Die Trendwende sei unter anderem auf die sehr erfolgreiche Neupositionierung der Pauschalreisemarke Helvetic Tours sowie auf das 2007 lancierte Restrukturierungsprogramm zurückzuführen. Zudem trugen nicht mehr notwendige Abschreibungen auf den an die Swiss verkauften Edelweiss Air-Flugzeuge mit 9,5 Mio CHF positiv zum EBIT bei.


Starker Margendruck in Russland
In Skandinavien erhöhte sich der Nettoerlös um 18,9% auf 1’179 Mio CHF, der EBIT fiel dagegen als Folge negativer Ergebnisse von Shoestring International und dem starken Margendruck in Russland um 21,3% auf 35,1 Mio CHF. Sowohl für die Geschäftseinheit Europa (-7% auf 699 Mio CHF) wie auch für diejenige in Grossbritannien (-14,2% auf 661 Mio CHF) wurden im Vorjahresvergleich sinkende Nettoerlöse und ein tieferer EBIT ausgewiesen. In beiden Einheiten wirkten sich die Währungsverschiebungen negativ aus. Positiv entwickelten sich die Geschäftsaktivitäten in Asien sowie im Destination Management. Der Nettoerlös stieg hier um 7,9% auf 1’373 Mio CHF, der EBIT um 25,7% auf 60,6 Mio CHF.


Vorsichtiger Ausblick
Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern vorsichtig. «Die Buchungszahlen für 2009 zeigen ein Zögern der Konsumenten bei längerfristigen Buchungen. Hingegen werden Reisen zu einem späteren Zeitpunkt und kurzfristiger gebucht», so Konzernchef Rothwell in der Mitteilung. Per 15. März 2009 liegen die Buchungen des Veranstaltergeschäfts der Kuoni-Gruppe in Schweizer Franken 24% unter Vorjahr. Das entspricht einem Minus von 13% in Lokalwährung.


Buchungsrückgang 2009 erwartet
Die anhaltende, weltweite Wirtschaftskrise führe 2009 zu einem Buchungsrückgang. Kurzfristige Buchungen würden diesen Rückgang nicht vollständig kompensieren, so die Meinung des Managements. Das flexible Geschäftsmodell der Gruppe mit einer geringen vertikalen Integration positioniere Kuoni jedoch optimal in einem herausfordernden Jahr. Der Reisekonzern hatte Ende Januar 2009 im Sinne einer antizyklischen und proaktiven Massnahmen zudem ein Kostensenkungs- bzw. Effizienzsteigerungsprogramm bekannt gegeben.


Änderung der Berichterstattung
Kuoni wies zudem darauf hin, dass auf Grund der neuen organisatorischen Struktur ab 2009 die Berichterstattung gemäss den drei neuen Strategischen Geschäftsdivisionen Style, Smart und Destinations erfolgen wird. Bezüglich der Buchungsstände per 15. März zeigt Style in CHF ein Minus von 27% (-17% in LW) und Smart ein solches von -19% (-5% in LW). (awp/mc/ps/06)

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