Der weltweit zweitgrösste Hersteller von Drucksystemen soll in einigen Jahren an die Börse gebracht werden. Damit trennt sich der MAN-Konzern von mehr als zehn Prozent seines Umsatzes und knapp 9.000 Mitarbeitern. Das langjährige Sorgenkind hatte 2005 bei einem Umsatz von 1,738 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 65 Millionen Euro erzielt.
Good News!
Die Börse reagierte hoch erfreut auf die Ankündigung: «Das sind super News, damit hat MAN eine Sorge weniger», sagte ein Händler. Der Verkauf werde sehr positiv am Markt aufgenommen. Die MAN-Aktie schoss zunächst um über 7 Prozent in die Höhe, gab dann wieder etwas nach und notierte zuletzt mit 4,5 Prozent im Plus bei 55,94 Euro.
Es ist eine historische Weichenstellung
MAN-Chef Hakan Samuelsson sprach von einer historischen Weichenstellung. Der Konzern konzentriere sich jetzt auf vier wachstumsstarke Kernaktivitäten rund um Transport und Mobilität. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Branchenexperten gehen von einem dreistelligen Millionen-Euro-Betrag aus. Beide Unternehmen haben zunächst nur eine Absichtserklärung (Letter of Intent) unterzeichnet. Über Details der Vereinbarung sei bis zum endgültigen Abschluss Stillschweigen vereinbart worden, hiess es weiter.
Restrukturierungen werden fortgesetzt
Wichtigste Standorte von MAN Roland sind Offenbach, Augsburg und Plauen. MAN gründet mit Allianz Capital Partners ein Gemeinschaftsunternehmen, das die Mehrheit an der MAN Roland Druckmaschinen AG übernimmt. Auf diesem Weg bleibt MAN mit 35 Prozent beteiligt. Ein Konzernsprecher betonte, die laufende Restrukturierung werde fortgesetzt. Darüber hinaus seien die Arbeitsplätze aber nicht von dem Besitzerwechsel betroffen. Der Chef der Allianz Private-Equity-Sparte, Thomas Pütter, sieht MAN Roland in einer guten Ausgangsposition, um «weiter zu wachsen und in der anstehenden Konsolidierung der Branche eine gestaltende Rolle zu spielen.» Das Unternehmen solle strategisch weiterentwickelt werden. (awp/mc/th)
