Microsoft-Gründer Gates zieht sich aus Tagesgeschäft zurück

Dies teilten Gates und Microsoft-Chef Steve Ballmer in Redmond mit. Technikchef Ray Ozzie soll von sofort an Gates› Rolle als Chef Software Architekt bei Microsoft übernehmen. Gates hatte die Software-Firma 1975 zusammen mit Paul Allen gegründet.


Nach rund drei Jahrzehnten, in denen er nicht nur in seiner Rolle als Gründer, aber auch als Werbeträger und Unternehmensstratege die Geschicke Microsofts massgeblich bestimmt hat, wird Gates ab Mitte 2008 nicht mehr «full time» zur Verfügung stehen. «Die Welt hat stets einen unverhältnismässig hohen Anteil ihrer Aufmerksamkeit auf mich gerichtet», meinte Gates an einer Medienkonferenz. Diese Aufmerksamkeit will der 50-Jährige nun verstärkt für seine 29 Mrd. Dollar schwere Wohltätigkeitsstiftung nutzen, die er seit Jahren mit seiner Frau Melinda betreut.


Ozzie rückt zum Chief Software Architect auf
Um Microsoft die personelle Neuausrichtung zu erleichtern, will Gates sich in den nächsten beiden Jahren «Schritt für Schritt vom Tagesgeschäft zurückziehen». Aus diesem Grund wird der bisherige Chief Technical Officer (CTO) Ray Ozzie mit sofortiger Wirkung zum Chief Software Architect aufrücken und fortan Seite an Seite mit Gates arbeiten. Craig Mundie, weiterer CTO des Unternehmens, wird als künftiger Chief Research and Strategy Officer die strategischen Aufgaben von Gates übernehmen. In spätestens einem Jahr werden Ozzie und Mundie nicht mehr direkt Gates unterstellt sein, sondern Microsoft-CEO Steve Ballmer Rede und Antwort stehen müssen.


«Günstiger Zeitpunkt für geordneten Rückzug»
«Der Weg, der vor Microsoft liegt, strahlt so hell wie noch nie», sieht Gates einen günstigen Zeitpunkt für seinen geordneten Rückzug gekommen. Anspielend auf die derzeit rege Aktivität Microsofts, die vom neuen Windows-Betriebssystem Vista bis hin zu neuen Marktanstrengungen im Sicherheitsbereich sowie der Online-Werbung reicht, meinte er: «Wir haben eine Reihe von Entwicklungen in die Wege geleitet, die gerade erst dabei sind sich so richtig zu entfalten.» Ballmer, der im Jahre 2000 unter großem medialen Aufsehen den Posten des CEOs von Gates übertragen bekam, war ohnehin bemüht, die Rücktrittsankündigung zu relativieren. «Teilzeit bei Bill Gates ist gleichbedeutend mit Vollzeit bei jedem anderen in der Industrie», so Ballmer. (awp/pte/mc/pg)

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