Microsoft: Kein grosses Streichkonzert bei Yahoo!-Übernahme

Es werde zwar bei einem Zusammenschluss dieser Grösse einige Überschneidungen geben, räumte ein Topmanager in einem E-Mail an die Beschäftigten ein. Microsoft sei aber ein Wachstumsunternehmen und habe allein seit 2005 mehr als 20.000 neue Leute eingestellt. Die Zentrale von Yahoo! in Sunnyvale (Kalifornien) solle zudem als Standort erhalten bleiben. Auch mehr als drei Wochen nach dem Übernahmeangebot von Microsoft für Yahoo! ist der Ausgang des Tauziehens offen. Yahoo! hatte das Angebot von ursprünglich knapp 45 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) als klar zu niedrig zurückgewiesen und sucht nach Alternativen. Microsoft will den Plan dennoch durchsetzen und damit die Dominanz des Erzrivalen Google bei Online-Suche und Internet-Werbung brechen.


Druck auf Yahoo!-Führung wächst
Unterdessen wächst der Druck auf die Führung bei Yahoo! ständig. Zwei weitere US-Pensionsfonds haben das Unternehmen verklagt, weil es mit seiner Ablehnung gegen die Interessen der Aktionäre handle. Eine andere Finanzgesellschaft zog bereits Anfang des Monat vor Gericht. Die interne E-Mail des Microsoft-Präsidenten für den Bereich Plattformen und Services, Kevin Johnson, soll laut Beobachtern die Mitarbeiter sowohl bei Microsoft als auch bei Yahoo! beruhigen. Allerdings legte sich der Topmanager nicht auf Zahlen fest. Fähige Mitarbeiter würden trotz möglicher Überlappungen im neuen Konzern untergebracht werden, schrieb er lediglich am Freitag. Bei einem Erfolg der Übernahme sei zudem weiter mit einem Abschluss in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen.


Umfangreiche Abfindungen
Yahoo! hatte erst kürzlich allen seinen Beschäftigten umfangreiche Abfindungen versprochen, wenn sie wegen einer Übernahme ihren Job verlieren sollten. Der Konzern mit Sitz im US-Technologiezentrum Silicon Valley beschäftigt weltweit noch gut 14.300 Mitarbeiter. Wegen eines erneuten Gewinneinbruchs startete Yahoo! aber gerade den Abbau von rund 1.000 Stellen. Der weltgrösste Softwarekonzern Microsoft mit der Zentrale in Redmond (US-Bundesstaat Washington) zählt knapp 80.000 Beschäftigte.


Microsoft und SAP bündeln Kräfte bei Software im Gesundheitsbereich
Die Softwarekonzerne Microsoft und SAP haben eine Marketingkooperation für Produkte für die Gesundheitsbranche beschlossen. Die Unternehmen wollten auf dem US-amerikanischen Markt zusammenarbeiten, hiess es bei einer Konferenz in Orlando. SAP und Microsoft wollen ihre Software gemeinsam vermarkten und damit unter anderem bestehende Technologien wie Duet, ein gemeinsames Produkt der beiden Hersteller, in Schwung bringen. (awp/mc/ps)

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