Museum Franz Gertsch: «unter sternen» aus der Sammlung Willy Michel

Die Ausstellung «unter sternen» zeigt 33 Arbeiten von 17 Künstlern, darunter wegweisende Positionen wie Balthasar Burkhard, Chuck Close, Andreas Gursky, Gerhard Richter, Thomas Ruff, Hiroshi Sugimoto und Andy Warhol. Im Sommer 2007 wird die Malerei im Blickpunkt des zweiten Teils der Sammlungspräsentation stehen.

Von den insgesamt 54 «Schottischen Aquarellen» von Franz Gertsch werden im Kabinett 29 Arbeiten gezeigt. Ein weiteres Highlight ist die Präsentation von Gertsch› Gemälden Silvia I und Gräser I bis IV, die im letzten Jahr im Rahmen der Retrospektive – zuletzt in der Albertina in Wien – zu sehen waren und nun nach langer Absenz wieder im museum franz gertsch zu bewundern sind. Schon früh begann Willy Michel Kunst zu sammeln. Zunächst erwarb er Werke unterschiedlicher Künstler, interessierte sich aber besonders für Künstler des späten 19. Jahrhunderts, wie etwa Cuno Amiet oder Felix Valloton.

Die beiden Sammlungsschwerpunkte
Vor etwa fünf Jahren dann, zeitgleich mit seinem Entschluss, Franz Gertsch ein Museum zu stiften, begann der Mäzen, systematisch Kunst anzukaufen: Beraten vom Gründungsdirektor und dem Geschäftsführer der Galerie im Park, wuchs eine Sammlung heran, deren Kern und Ausgangspunkt das Werk von Franz Gertsch ist. Sie umfasst heute zwei Schwerpunkte: Fotografie und Malerei.

Das künstlerische Werk von Franz Gertsch ist Kern und Ausgangspunkt der Sammlung Willy Michel. Folglich korrespondieren die in der Sammlung vertretenen Künstler und ihre Arbeiten auf vielfältige Weise mit dem künstlerischen Werk von Franz Gertsch. Im Bereich der Fotografie fanden künstlerische Positionen Eingang in die Sammlung, die sich mit malerischen und kompositorischen Ansätzen beschäftigen und sich oftmals im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit bewegen.

Die «Schottischen Aquarelle» von Franz Gertsch
Die Blätter entstanden während drei Reisen nach Schottland, 1961, 1963 und 1965. Trotz der Prägnanz der dargestellten Landschaften wirken die Aquarelle wie der Versuch Gertsch›, sich von seiner langsamen, behutsamen und naturgetreuen Malweise zu lösen. So überrascht insbesondere die leichte, bisweilen expressionistische Pinselführung der Nass in Nass gemalten Aquarelle, die sie zwischen Abstraktion und Figürlichkeit oszillieren lässt. Die Ausstellung des Frühwerks ist eine grosse Bereicherung für das Verständnis des Hauptwerks mit seinen grossformatigen, fotorealistischen Motiven, wo man immer wieder die Auseinandersetzung des Künstlers mit der Abstraktion beobachten kann.

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