Nokia wird noch pessimistischer – Handy-Markt bricht weiter ein

Auch für das Geschäft mit Mobilfunk-Ausrüstungen – zusammengefasst in Nokia Siemens Networks (NSN) – zeigte sich der Konzern wenig zuversichtlich.


Flaute für Marktanteilsgewinne nutzen
Nach einer verschreckten Reaktion der Anleger gewann die Aktie aber schnell knapp 5 Prozent auf 10,95 Euro hinzu. Nach Ansicht von Börsianern waren schlechte Nachrichten nach den jüngsten Negativmeldungen der Nokia-Konkurrenten bereits erwartet worden. Positiv wiege dagegen Nokias Ankündigung, die Absatzflaute im kommenden Jahr für eigene Marktanteilsgewinne nutzen zu wollen, ausdrücklich auch bei den margenträchtigen Smartphones. «Ich glaube, wir werden unsere Position an mehreren Fronten stärken», sagte Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo.


Konzernchef sieht Chance in der Krise
Für das laufende vierte Quartal traut sich der Konzern jedoch keine Aussage über seinen Anteil am Gesamtmarkt zu. Im dritten Quartal kamen 38 Prozent aller Handys vom Branchenprimus. Für die Handyhersteller ist der Marktanteil sehr bedeutsam, insbesondere seitdem verstärkt Billiggeräte nachgefragt werden. Nur durch hohe Stückzahlen lassen sich die Entwicklungskosten in der kurzlebigen Industrie wieder hereinholen. Zuletzt hatte Nokia an Marktanteil verloren, gleichzeitig sanken die durchschnittlichen Gerätepreise.


Weitere Kostensenkungen
Finanzchef Rick Simonson kündigte weitere Kostensenkungen an, ohne allerdings in Details zu gehen. Die Sparmassnahmen, so seine Ansicht, könnten die Einbussen durch den schrumpfenden Markt zumindest teilweise auffangen. Zudem setzen die Finnen weiterhin grosse Erwartungen in ihr Service-Geschäft. Neben Musik bietet Nokia unter anderem Navigationslösungen an.


Auch Abschwung bei Ausrüstungsgeschäft
Auch im Geschäft mit Mobilfunk-Ausrüstungen erwartet Nokia einen branchenweiten Rückgang von 5 Prozent im kommenden Jahr. In diesem Jahr hoffen die Finnen dagegen noch auf ein relativ stabiles Abschneiden. Ihren eigenen Marktanteil will die Tochter Nokia Siemens Networks stabil halten. Auch das Synergieziel aus dem Zusammenschluss von Nokias Ausrüstungssparte mit der von Siemens werde im Wesentlichen erreicht, hiess es. Bis Ende Dezember will NSN 2 Milliarden Euro einsparen. (awp/mc/pg/23)

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