Novartis: Ehrenpräsident Marc Moret gestorben

Ein Novartis-Sprecher bestätigte den Tod am Sonntag. Moret gilt als Architekt der vor zehn Jahren besiegelten Fusion von Sandoz und Ciba zur Novartis AG. Er hatte mit Ciba-Ehrenpräsident Louis von Planta die Fusion eingeleitet.


Seit der Fusion im Ruhestand
Am 7. März 1996 wurde der bis anhin grösste Zusammenschluss der Industriegeschichte bekannt gegeben. Mit der Fusion trat Moret aus dem aktiven Berufsleben zurück. Seither lebte er zurückgezogen im Ruhestand.


Mentor von Daniel Vasella
Moret war Mentor des heutigen Novartis-Präsidenten und operativen Chefs Daniel Vasella. Vasella hatte bei Sandoz im Aussendienst begonnen und sich zum Pharma-Chef hochgearbeitet. Nach der Fusion mit Ciba wurde er zum Chef der neuen Novartis ernannt.


Einschneidendes Sparprogramm für Sandoz
Nachdem Moret bei Sandoz Anfang 80er-Jahre das Zepter übernommen hatte, verordnete er dem Unternehmen ein einschneidendes Sparprogramm, das unter anderem den Abbau von 900 Stellen zur Folge hatte. Er stiess weniger rentable Bereiche ab und fokussierte auf das vielversprechende Medikamentengeschäft.


Leistung gewürdigt
«Im Stile eines Feldherrn schmiedete Marc Moret aus der eher schmächtigen Sandoz ein hochprofitables Powerhouse», würdigte das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» die Leistung des Westschweizers.


Rücktrittsforderungen standgehalten
In seine Amtszeit fiel auch die dramatische Brandkatastrophe im Sandoz-Pestizidlager in Schweizerhalle vom 1. November 1986. Danach geriet Moret in der Öffentlichkeit unter Druck. Er hielt aber allen Rücktrittsforderungen stand.


Steile Karriere bei Sandoz
Moret begann seine steile Karriere bei Sandoz im Jahr 1968. 1977 wurde er in den Verwaltungsrat des Chemie- und Pharmakonzerns gewählt und vier Jahre später zum Konzernchef ernannt. Im Jahr 1985 übernahm er überdies das Präsidium des Verwaltungsrats.


Auch bei Nestlé und Swissair gearbeitet
Moret wurde am 15. November 1923 im Kanton Freiburg geboren. Der promovierte Ökonom arbeitete nach seinen Studien in Freiburg und an der Sorbonne in Paris zunächst unter anderem beim Nestlé-Konzern und der Swissair. (awp/mc/ab)

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