Ölpreis steigt auf neues Allzeithoch bei 88,75 USD

Trotz internationaler Mahnungen zur Zurückhaltung hat die Türkei die Vorbereitungen für einen Militärschlag im Nordirak fortgesetzt. Das türkische Parlament hat erwartungsgemäss mit überwältigender Mehrheit einen Angriff gegen kurdische Rebellen autorisiert. Unklar bleibt aber, wann oder ob überhaupt solch ein Angriff stattfinden wird. Die Internationale Energiebehörde IEA hat gleichwohl mitgeteilt, dass aus ihrer Sicht die türkische Parlamentsentscheidung keine unmittelbare Bedrohung für die Ölversorgung darstelle.


Light Sweet Crude notiert höher
Gegen 17.24 Uhr MESZ notiert der November-Kontrakt auf ein Barrel der Sorte Light Sweet Crude bei 88,47 USD, das sind 0,86 USD bzw 1% mehr als zum Vortagesschluss. Vor der Entscheidung notierte der Preis im Gefolge der überraschend hoch ausgefallenen Lagerbestandsdaten noch tiefer bei 87,40 USD je Barrel.


Nordseesorte Brent verlor an der ICE
Nachdem die Rohöllagerbestände in den USA stärker als erwartet gestiegen sind, haben sich die Rohölnotierungen am Mittwoch rückläufig gezeigt. Vor Bekanntgabe der Daten hatten die Preise noch leicht zugelegt. An der ICE in London verlor der Dezemberkontrakt für Röhöl der Nordseesorte Brent gegen 16.40 Uhr MESZ 0,30 USD auf 83,25 USD/Barrel. Gasöl zur Lieferung im November sank gleichzeitig um 1,25 USD auf 721,50 USD/t.


Ankaras Parlament erlaubt Irak-Militärschlag
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im November stieg nach der Erlaubnis des türkischen Parlaments für grenzüberschreitende Militärschläge gegen Rebellen der kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak bis auf 88,75 US-Dollar. Zuletzt wurde das Barrel bei 88,67 Dollar gehandelt. Im Zielgebiet möglicher Aktionen des türkischen Militärs befinden sich einige der weltgrössten Öl-Pipelines.


US-Rohöllagerbestände gestiegen
Die US-Rohöllagerbestände sind in der Vorwoche um 1,8 Mio Barrel gestiegen. Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem Anstieg um 1,0 Mio Barrel gerechnet. Die Lagerbestände an Mitteldestillaten wie Diesel und leichtes Heizöl erhöhten sich um 1,0 Mio Barrel. Hier war ein Rückgang um 0,4 Mio Barrel erwartet worden. Die Lagerbestände an Benzin stiegen um 2,8 Mio Barrel, während die Prognose auf ein Plus von 1,0 Mio Barrel gelautet hatte. Die Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien belief sich auf 87,3% nach 87,8% in der Vorwoche. (awp/mc/ab)

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