Ölpreise mit neuen Rekordständen – ‹100 Dollar-Marke immer wahrscheinlicher›

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember stieg bereits am Freitagmorgen erstmalig über die Marke von 92 US-Dollar. In der Spitze kostete ein Barrel WTI-Öl 92,21 Dollar. Zuletzt gab der US-Ölpreis indes wieder etwas nach und kostete zuletzt 91,37 Dollar. Das waren 91 Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag.


Brent auf neuem Rekordstand
Auch der Preis der Nordseesorte Brent kletterte auf einen neuen Rekordstand. Ein Barrel Brent-Öl kostete zum ersten Mal mehr als 89 Dollar. In der Spitze notierte die Nordseesorte bei 89,30 Dollar. Bis zum Mittag gab der Preis aber wieder etwas nach. Er lag zuletzt bei 88,12 Dollar und damit 64 Cent höher als am Vortag.


Seit Jahresbeginn um 50 Prozent gestiegen
Seit Mitte Oktober ist der US-Ölpreis damit um etwa zwölf Dollar gestiegen, der Brent-Preis um etwa zehn Dollar. Seit Jahresbeginn haben die Ölpreise um etwa 50 Prozent zugelegt. Die jüngsten Preissteigerungen führten Händler vor allem auf erhöhte geopolitische Risiken zurück, insbesondere die anhaltende Krise zwischen der Türkei und der kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak. Eine mögliche Militärintervention im ölreichen Nordirak sei «noch nicht vom Tisch» und könnte den Markt auch in den nächsten Wochen auf Trab halten, sagt Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank.


Ölpreise von jüngsten Sanktionen der USA gegen Iran gestützt
Zudem würden die Ölpreise auch von den jüngsten Sanktionen der USA gegen Iran vom Donnerstag gestützt. Iran gilt als der viertgrösste Ölproduzent weltweit, Irak als der drittgrösste. Mit dem nachhaltigen Ausbruch des US-Ölpreises über die Marke von 90 Dollar werde ein Anstieg bis auf 100 Dollar immer wahrscheinlicher, schätzt Weinberg. Neben geopolitischen Gründen komme spekulativen Faktoren eine hohe Bedeutung zu. Viele Experten sind derzeit der Ansicht, das aktuell hohe Ölpreisniveau sei nicht unwesentlich auf Spekulationen zurückzuführen und fundamental nicht gerechtfertigt. (awp/mc/ab)

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