PSA mit rückläufigem Jahresgewinn – Rohstoffkosten belasten

Hohe Materialkosten und die Ausgaben für die Motorenanpassung an die Euro IV Abgasnorm hatten die Bilanz belastet, wie PSA am Dienstag mitteilte. Während der Konzern im Finanzgeschäft und bei seinen Töchtern Faurecia und Gefco Zuwächse verbuchte, ging das Ergebnis im Autogeschäft zurück. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet der Konzern erst in der zweiten Hälfte wieder mit einer Ergebnisverbesserung.

Operatives Ergebnis um 21,8 Prozent gesunken
Konzernweit sank das operative Ergebnis im vergangenen Jahr um 21,8 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Damit traf der Konzern das untere Ende der Analystenerwartungen, die zwischen 1,94 und 1,956 Milliarden Euro gelegen hatten. Der Überschuss verringerte sich um 37,5 Prozent auf 1,029 Milliarden Euro. Beim Umsatz verbuchte der Autobauer ein leichtes Plus von 0,3 Prozent auf 56,267 Milliarden Euro. Die operative Marge verringerte sich von 4,4 Prozent im Vorjahr auf nun 3,4 Prozent. Peugeot hatte im vergangenen Jahr sein Margenziel zweimal heruntergeschraubt und zuletzt auf 3,4 Prozent gesenkt. Zuvor hatte der Konzern noch eine Marge von 4 bis 4,5 Prozent angepeilt.

Steigende Materialkosten, stabiler Absatz
Die Belastungen aus den steigenden Materialkosten bezifferte der Autobauer für das vergangene Jahr mit 340 Millionen Euro, die aus der Norm-Anpassung auf 97 Millionen Euro. Die beiden Schwestermarken Peugeot und Citroen verkauften im vergangenen Jahr mit zusammen 3,39 Millionen Fahrzeugen weltweit in etwa so viele Autos wie noch 2004 (3,38 Mio; +0,4%). Der Absatz in Ländern ausserhalb Westeuropas stieg auf knapp 1,03 Millionen Fahrzeuge und machte damit 30,4 Prozent der weltweiten Verkäufe aus. 2004 hatte der nicht-westeuropäische Markt noch 28,2 Prozent zum Konzernabsatz beigetragen. Peugeot Citroen hat in der vergangenen Jahren das nicht-westeuropäische Ausland ins Visier genommen. Innerhalb von rund sieben Jahren haben sich die Verkäufe hier etwa verdoppelt.

Wichtigste Zielländer China und Lateinamerika
Wichtigste Zielländer sind nach früheren Angaben China und Lateinamerika. Im Automobilgeschäft rutschte im vergangenen Jahr der Umsatz um 0,4 Prozent auf 45,071 Milliarden Euro. Dies wurde unter anderem mit Währungsschwankungen, aber auch einem Wechsel in der Produktpalette begründet. Das operative Ergebnis verschlechterte sich – unter anderem auch wegen des aggressiven Preiswettbewerbs in Europa und der steigenden Rohstoffkosten – von 1,5 Milliarden auf 916 Millionen Euro.

Finanz- und Logistikgeschäft erfolgreich
Im Finanzgeschäft (Banque PSA Finance) stieg das operative Ergebnis um 17,2 Prozent von 518 auf 607 Millionen Euro. Die Logistiktochter Gefco steuerte bei steigenden Umsätzen 145 (Vj: 158) Millionen Euro zum operativen Konzernergebnis bei, vom Automobilzulieferer Faurecia kamen knapp 267 (Vj: 283) Milliarden Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2006 rechnet Peugeot Citroen mit einer stagnierenden Nachfrage in Westeuropa, hofft aber dank neuer Modelle und der erstmalig vollen Verfügbarkeit von im vergangenen Jahr eingeführten Fahrzeugen (C1, C6, Peugeot 107, 1007, 407 Coupe) auf einen steigenden Absatz. Der aggressive Wettbewerb unter den Anbietern werde auch in diesem Jahr anhalten, schätzen die Franzosen.

Grosse Hoffnung in den 207-Nachfolger
Grosse Hoffnungen setzt Peugeot vor allem auf den Nachfolger seines inzwischen in die Jahre gekommenen Kassenschlagers 207, der im April auf den Markt kommen soll. Für die Märkte ausserhalb Westeuropas erhofft sich der Konzern ein Absatzwachstum auf dem hohen Niveau der vergangenen beiden Jahre. Das erwartete Absatzwachstum werde sich voraussichtlich aber erst in der zweiten Jahreshälfte auch im Ergebnis niederschlagen, heisst es bei PSA weiter. So rechnet der Konzern auch in 2006 mit Belastungen durch steigende Rohstoffkosten, Kosten für Euro IV und mit negativen Effekten durch die Umstellung auf den Rechnungslegungsstandard IFRS. Ausserhalb Westeuropas sollten die Margen dank sinkender Produktionskosten weiter steigen. Konzernweit rechnet PSA allerdings erst i n der zweiten Jahreshälfte mit einer Margenverbesserung. Im ersten Halbjahr werde die operative Marge voraussichtlich noch auf dem Niveau des zweiten Halbjahrs 2005 liegen, hiess es.

(awp/mc/hfu)

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