SAP senkt wegen Finanzkrise Margenziel und streicht Umsatzprognose

Zudem verabschiedete sich das im DAX notierte Unternehmen von seinem Ausblick für das Wachstum der Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse 2008 am oberen Rand der Spanne von 24 bis 27 Prozent.


Serviceerlöse im 3. Quartal um 15 % gesteigert
Gleichwohl konnte der Konzern im dritten Quartal trotz vorangegangener Warnungen über die Auswirkungen der Finanzkrise seine Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,99 Milliarden Euro steigern (Prognose: 1,98 Mrd Euro). Die Softwareerlöse erhöhten sich um 7 Prozent auf 763 Millionen Euro (Prognose: 744 Mio Euro).


Überschuss sinkt
Der Gesamtumsatz erhöhte sich von 2,43 auf 2,76 Milliarden Euro, verglichen mit der Durchschnittsprognose von 2,756 Milliarden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte von 606 auf 614 Millionen Euro zu (Prognose: 674 Millionen Euro). Damit sank die Marge von 25,1 Prozent auf 22,2 Prozent. Unterm Strich schrumpfte der Gewinn von 408 auf 388 Millionen Euro (Prognose: 452 Millionen Euro). «Dies ist ein gutes Ergebnis, vor allem, wenn man bedenkt, dass am Ende des Quartals die Kaufentscheidungen unserer Kunden durch die weltweite Finanzkrise stark beeinflusst wurden», sagte Vorstandschef Henning Kagermann. «Wir haben schon mehrfach schwierige Zeiten erlebt und sind jedesmal gestärkt und effizienter aus einem schwierigen Umfeld hervorgegangen.»


SAP reagiert mit Kostenkur auf Auftragseinbruch
Ursprünglich hatte das Unternehmen seine Zahlen erst am 28. Oktober vor Börseneröffnung vorlegen wollen. Vor wenigen Wochen hatte SAP den Markt mit düsteren Kommentaren über einen Auftragseinbruch wegen der Kreditklemme und des weltweiten Konjunkturabschwung schockiert. SAP hatte mit drastischen Sparmassnahmen auf den Auftragseinbruch reagiert. Zu einem Einstellungsstopp gesellte sich ein Verbot aller Reisen ohne Kundenbezug. Interne Treffen werden künftig ausschliesslich in eigenen Gebäuden abgehalten. Bereits bestehende Bestellungen von Büroausstattung und Firmenwagen würden «einer kritischen Prüfung unterzogen», neue Bestellungen seien untersagt worden. (awp/mc/pg/02)

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