Schweizer Industrie zum Jahresauftakt in der Wachstumszone

Der solchermassen gebildete Index befindet sich nunmehr seit drei Monaten in der Wachstumszone bei derzeit 55.2 Zählern, wie die Credit Suisse (CS) und der Schweizerische Verband für Materialwirtschaft und Einkauf (SVME) in einer Mitteilung vom Montag schreiben. Demgegenüber ist das Jahresmittel 2009 mit 44.2 Zählern das tiefste seit Beginn der Messreihe 1995 ? Spiegelbild des konjunkturellen Einbruchs vor rund einem Jahr. Der Indexrückgang im Dezember wurde alleine von der Subkomponente «Auftragsbestand» verursacht, während die übrigen vier Subkomponenten, die in die Berechnung des PMI einfliessen, anstiegen oder stagnierten.


Auftragsbestandkomponente über langjährigem Schnitt
Die Auftragsbestandkomponente schloss zwar 10.5 Punkte tiefer, sie befand sich mit einem Stand von 56 Punkten aber immer noch sowohl über der Wachstumsschwelle als auch über ihrem langjährigen Durchschnitt von 54.3 Zählern. Die Subkomponenten «Produktion» und «Lieferfristen» notierten mit 59.6 bzw. 59.7 Zählern quasi unverändert zum November deutlich in der Wachstumszone; offensichtlich dauerten die Produktionssteigerungen und der Trend zu längeren Lieferfristen im Dezember unverändert an.


Arbeitsmarkt: Trendwende läsast auf sich warten
Die Subkomponenten «Lagereinkauf» und «Beschäftigung» schlossen dagegen trotz erneuten Indexzunahmen wiederum unterhalb der Wachstumsschwelle. Eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt lässt weiter auf sich warten und die Unternehmen tätigen ihre Einkäufe mit Vorsicht ? Zeichen einer gewissen Skepsis bezüglich der Nachhaltigkeit des gegenwärtigen Auftragsplus. (cs/mc/ps)






Produktion
Im Dezember wurde den fünften Monat in Folge mehr produziert als im Vormonat. Der Stand der Subkomponente «Produktion» hat sich innerhalb der Wachstumszone praktisch nicht verändert (+0.2 auf 59.6 Punkte). Der Indexstand befindet sich damit weiterhin über seinem langjährigen Mittelwert von 55 Punkten. Dabei darf aber nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Zunahme der Produktion, die sich derzeit in der Produktionskomponente widerspiegelt, von einem äusserst tieferen Niveau ausgeht.


Auftragsbestand
Der Auftragsbestand nahm auch im Dezember zu, der Anstieg hat aber deutlich an Dynamik eingebüsst. Die Auftragsbestandskomponente rutschte innerhalb der Wachstumszone um 10.5 Punkte ab. Trotz dieser Indexabnahme befand sich die Auftragsbestandskomponente mit einem Stand von 56 Punkten weiterhin über ihrem langjährigen Durchschnitt von 54.3 Zählern.


Einkaufsmenge
Die Unternehmen kauften den fünften Monat in Folge mehr ein als im Vormonat. Die Komponente «Einkaufsmenge» stieg innerhalb der Wachstumszone sogar marginal an (0.3 Punkte) auf 57.6 Punkte.


Einkaufspreise
Der Subindex «Einkaufspreise» notierte im Dezember auf dem gleichen Stand wie im November. Damit lag der Index mit 51.8 Zählern den fünften Monat in Folge knapp oberhalb der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Offensichtlich ist das Teuerungsklima derzeit moderat, ohne Preisdruck nach oben, aber auch ohne Chancen, Rabatte auf Einkaufspreise zu erhalten.


Lieferfristen
Die Lieferfristenkomponente stagnierte quasi zum November (+0.1 Punkte) auf einem Stand deutlich in der Wachstumszone (59.7 Punkte). Die Zunahme der Lieferfristen seit Mitte 2009 ist ein Zeichen dafür, dass die Kapazitäten vermehrt ausgelastet werden.


Lager Einkauf
Der Lagerabbau dauerte im Dezember an, die Fallgeschwindigkeit hat sich aber etwas gebremst. Die Komponente «Lager Einkauf» schloss trotz einer Indexzunahme um 6.5 Punkte mit einem Stand von 46.4 Zählern erneut unterhalb der Wachstumsschwelle. Der nunmehr 13 Monate dauernde Abbau der Einkaufslager zeigt deutlich, wie stark die Unternehmen auf den Einbruch der Nachfrage reagieren mussten. Tiefere Bestände in den Einkaufslagern sind zudem Ausdruck einer gewissen Skepsis bezüglich der zukünftigen Nachfrage.


Lager Verkauf
Die Komponente «Lager Verkauf» stieg im Dezember um 2.5 Punkte auf 45.7 Zähler. Der Abbau der Lager dauert nunmehr dreizehn Monate. Der Rückgang des Lagers kann zweierlei bedeuten: eine weiterhin fehlende Nachfrage bzw. eine anstehende Erhöhung der Produktion.


Beschäftigung
Die Beschäftigungskomponente schloss zwar leicht um 0.8 Punkte höher als im Vormonat, aber mit einem Wert von 46.5 Zählern immer noch unterhalb der Wachstumsschwelle. Eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt lässt weiter auf sich warten.

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