Studie zu Büromarkt: Mieter haben gute Karten

Die Quote beträgt im Landesschnitt 4,3%, zeigt der am Montag veröffentlichte Büromarktbericht Schweiz 2010 von Colliers Schweiz auf. In den 20 grössten Schweizer Ballungsräumen standen Ende 2009 knapp 1,6 Mio Quadratmeter zur Verfügung, fast gleich viel wie 2008.


Vermieter von Rezession nicht verschont
Fast ebenso stabil hält sich der Mietpreis für Büros: Ein Quadratmeter kostet durchschnittlich 232 CHF pro Jahr. Am Abbröckeln sind einzig die Topmieten an den guten Lagen der Wirtschaftszentren: In Zürich sanken sie im Schnitt von 920 auf 840 CHF, in Genf von 1025 auf 930 CHF. Die Rezession hat die Vermieter nicht geschont: So kämpften sie mit der Zurückhaltung und Verunsicherung der Kunden und mussten oft langwierige Verhandlungen führen, wie der Bericht festhält. Für die Mieter seien Kostensenkungen zu einem wesentlichen Argument geworden.


Talsohle noch nicht durchschritten
Colliers geht davon aus, dass der Büromarkt die Talsohle noch nicht durchschritten hat. Im Zusammenhang mit der steigenden Arbeitslosigkeit dürfte die Nachfrage nach Büroflächen bis 2011 zurückgehen. Leichter wird die Situation auch deswegen nicht, weil sich viele Neubauprojekte der Vollendung nähern. Diese Objekte wurden noch vor dem Ausbruch der Rezession geplant. Viele Mieter werden ihre Büros in den Innenstädten zugunsten der Neubauten verlassen. Davon sind viele erst etwa zur Hälfte vermietet: Die andere Hälfte kommt erst auf den Markt, wenn die Bürobauten fertiggebaut sind.


Eigentümer mit Zugeständnissen
Der Markt entwickle sich unübersehbar zugunsten der Mieter, schreiben die Autoren der Studie: Potenzielle Nutzer verhandelten länger und strebten kürzere Mietvertragsdauern, was den Eigentümern Zugeständnisse abverlangt. Besonders schwer dürften es Objekte haben, die keine Top-Lage oder Top-Ausstattung vorzuweisen haben. Regional beobachtet Colliers unterschiedliche Entwicklungen: In Zürich ging der Ausbau an Büroflächen-Angeboten weiter. Sichtbar ist dies an der Erweiterung der Sunrise-Türme in Oerlikon, die bereits im Voraus mit Axa Winterthur und der Credit Suisse Mieter gefunden hat. Der Ausbau findet auch im Norden und Westen der Stadt sowie um den Hauptbahnhof herum statt.


Berner Markt verhältnismässig stabil
In Basel ist das Angebot ebenfalls gestiegen, vor allem im Süden und Osten der Stadt, bis hinein nach Basel-Landschaft. In den nächsten Monaten dürften die Preise zurückgehen, obwohl die Basler Wirtschaft dank der Pharmaindustrie als relativ krisenresistent gelte, hält der Colliers-Bericht fest. In Bern erweist sich der Markt dank des Bundes und den grossen Betrieben SBB, Post und Swisscom als stabil. In Lausanne ist die Nachfrage zurückgegangen, allerdings blieben die Preise in etwa gleich. (awp/mc/ps/30)

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