Swiss Life: «Der Alleingang ist unser Ziel»

«Einfach die Swiss Life einem ausländischen Konkurrenten anzuhängen, macht keinen Sinn. Ich sehe auch nicht, wer die Swiss Life übernehmen soll», sagte Gehrig in einem Interview mit der «Handelszeitung» (Ausgabe, 28.06.). Dass die Generali einen Übernahmeversuch starten könnte, ist gemäss Gehrig zwar nicht unmöglich, doch glaubt er nicht daran. Auch seien derzeit keine Übernahmegespräche im Gange. Der Alleingang sei für den Verwaltungsrat das erklärte Ziel. Auch könne man aus heutiger Sicht davon ausgehen, dass sich der Verwaltungsrat gegen einen Übernahmeversuch wehren würde, sagte Gehrig.


Konsolidierung im europäischen Versicherungssektor
Die Konsolidierung im europäischen Versicherungssektor sei nicht erst seit zwei Wochen, sondern schon seit mehreren Jahren in vollem Gange. Dabei sei der Prozess in der Schweiz schon sehr viel weiter fortgeschritten als in anderen Ländern, so Gehrig weiter. Wichtigster Treiber für die Konsolidierung sieht Gehrig im Wettbewerbsdruck. Gehrig rechnet zudem damit, dass die Swiss Life von der Winterthur-Übernahme durch Axa in der Schweiz profitieren wird. Es entstehe Verunsicherung und in der beruflichen Vorsorge werde es Kunden geben, die einen einheimischen Anbieter vorziehen.


Wachstum im Ausland
Wachstum strebt die Swiss Life vor allem im Ausland an. Bis 2008 sollen 70% der Prämieneinnahmen aus dem Ausland stammen. Der Versicherer will das in den bestehenden Märkten mit organischem Wachstum erreichen, mögliche Akquisitionsobjekte würden aber laufend überprüft. Die Expansion nach Osteuropa oder gar China sei derzeit nicht geplant. «Langfristig ist vieles denkbar», sagte Gehrig weiter dazu.


Gut unterwegs
Im laufenden Jahr sei das Wachstum gut unterwegs. «In Bezug auf die Effizienz müssen wir uns aber weiter verbessern», so Gehrig. Während sich die steigenden Zinsen insgesamt positiv auf den Unternehmenswert auswirken werden, wird auch die Swiss Life von dem extrem volatilen Börsenumfeld «etwas durchgeschüttelt». Dies schmerze aber insofern nur wenig, da der Aktienanteil der Swiss Life sehr gering sei. (awp/mc/gh)

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