ThyssenKrupp will mit China über Transrapid-Technologie verhandeln

Der Düsseldorfer Industriekonzern ThyssenKrupp wolle in den nächsten Wochen Verhandlungen mit der chinesischen Regierung über den Transfer der Magnet-Technologie beginnen, schreibt die Zeitung «Welt» am Donnerstag auf ihrer Internetseite unter Berufung auf Unternehmenskreise. Möglich seien sowohl eine Lizenzvergabe als auch der vollständige Verkauf. Letzteres würde den Abbau von 220 Arbeitsplätzen in Kassel bedeuten.


Lizenzvergabe zu einem hohen zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Millionenbetrag
ThyssenKrupp stelle in dem Konsortium das Antriebssystem (Tragführsystem) bereit, an dem die Chinesen besonders interessiert seien, da sie es bislang nicht erfolgreich hätten kopieren können. Das Düsseldorfer Unternehmen rechne offenbar damit, durch eine Lizenzvergabe einen hohen zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Millionenbetrag zu erzielen. ?Mit diesem Geld könnten dann die Arbeitsplätze in Kassel finanziert werden?, zitiert die Zeitung aus den Kreisen.


An einem möglichen Erfolg in China partizipieren
Nicht nur wegen der Arbeitsplätze ziehe ThyssenKrupp die Lizenzvergabe dem Komplettausstieg vor. Vielmehr gehe es darum, auch an einem möglichen Erfolg in China partizipieren zu können. «Sind erst einmal drei Trassen in China erfolgreich in Betrieb, wird das Interesse am Transrapid weltweit schnell steigen», heisst es weiter.


update 13:08
Nach dem Aus für die Magnetschwebebahn Transrapid in München hat der Industriekonzern ThyssenKrupp Spekulationen um einen Verkauf der Antriebstechnologie nach China zurückgewiesen. «Wir glauben weiter an die Technologie und konzentrieren uns jetzt auf China», sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag in Essen mit Blick auf die geplante Verlängerung der Strecke in Schanghai. «Wir dementieren den Ausverkauf.» Damit reagierte sie auf einen Bericht von «Welt Online».


Arbeitsplatzerhaltung oder vollständiger Verkauf
Unter Berufung auf Unternehmenskreise hatte die Online-Ausgabe der «Welt» berichtet, ThyssenKrupp wolle in den kommenden Wochen Verhandlungen mit der chinesischen Regierung über einen Technologietransfer beginnen. ThyssenKrupp stellt in dem Transrapid-Konsortium mit Siemens das Antriebssystem bereit, an dem die Chinesen nach Angaben von «Welt Online» besonders interessiert sind. Möglich seien sowohl eine Lizenzvergabe, bei der die 220 Arbeitsplätze in Kassel erhalten bleiben könnten, als auch ein vollständiger Verkauf, hiess es in dem Bericht.


Proteste der Bevölkerung
Die Transrapid-Strecke in der chinesischen Metropole Schanghai ist bisher – abgesehen von der Teststrecke im Emsland – die einzige weltweit. Gegen die Pläne für eine Erweiterung gibt es massive Proteste von Anwohnern, die unter anderem Lärmbelästigungen durch die Magnetschwebebahn fürchten.(awp/mc/gh)

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