US-Schluss: Leichter – Bankenwerte und Quartalszahlen

Die nachbörslich am Donnerstag veröffentlichten Quartalszahlen von Google und Advanced Micro Devices (AMD) konnten zwar die Erwartungen erfüllen, Börsianer sahen zwischen den Zeilen aber genauso negative Aspekte wie bei der Bank of America und General Electric (GE) , deren Zahlenwerk teils gar über den Erwartungen gelegen hatte. Übernahmeaktivitäten sowie Meldungen über steigende IT-Ausgaben konnten die Verluste nur kurzzeitig eindämmen. 


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) notierte 1,13 Prozent niedriger bei 11.018,66 Punkten. Auf Wochenbasis bedeutete das ein Plus von 0,19 Prozent. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es um 1,61 Prozent auf 1.192,13 Punkte nach unten. An der Nasdaq fiel der Composite-Index um 1,37 Prozent auf 2.481,26 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq-100-Index büsste 1,27 Prozent auf 2.012,84 Zähler ein.


Bankenaktien rückten nach Vorwürfen der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman Sachs in den Mittelpunkt. Die Grossbank soll Anleger um mehr als eine Milliarde Dollar gebracht haben, indem die Bank ihnen ein Finanzprodukt verkaufte, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Aktien von Goldman büssten daraufhin 12,79 Prozent auf 160,70 US-Dollar ein. Konkurrent JPMorgan verlor im Sog dessen 4.73 Prozent auf 45,55 Dollar. Obwohl die Bank of America nach zwei Verlustquartalen wieder einen überraschend hohen Gewinn ausgewiesen hatte, markierten die Aktien des Instituts mit Minus 5,49 Prozent auf 18,41 Dollar das Schlusslicht im Leitindex Dow Jones. Händler verwiesen für die Bank of America neben der Goldman-Klage auf anhaltende Sorgen vor Kreditausfällen und zahlungsunfähigen Kreditkartenkunden.


Dass der Internetsuchmaschinen-Betreiber Google im abgelaufenen Quartal unterm Strich mit zwei Milliarden US-Dollar knapp 38 Prozent mehr verdiente als im Vorjahreszeitraum, beeindruckte den Markt nicht. Google-Aktien fielen um 7,56 Prozent auf 550,31 Dollar und waren damit grösster Verlierer im Nasdaq-100-Index. Analysten reagierten skeptisch: Emil Heppel von der Landesbank Berlin wies auf deutlich gestiegene Kosten und die stark expansive Geschäftspolitik als Unsicherheiten hin. Barclays senkte das Kursziel für die Aktie von 675 auf 650 Dollar, während Merrill Lynch und die Deutsche Bank ihre Kursziele anhoben.


Auch die Anteilsscheine des Chipherstellers Advanced Micro Devices (AMD) notierten 3,44 Prozent im Minus bei 9,81 Dollar, obwohl beim Umsatz im ersten Quartal die Markterwartung übertroffen wurde. Nach den guten Zahlen argumentierten Händler mit Gewinnmitnahmen.


Der Mischkonzern General Electric (GE) lag mit seinem Gewinn über den Erwartungen, enttäuschte allerdings beim Umsatz. Die Aktien verloren 2,72 Prozent auf 18,97 Dollar. Positive Reaktionen zeigten sich dagegen bei Mattel. Puzzles, Brettspiele und Filmhelden füllten dem weltgrössten Spielwaren-Hersteller im ersten Quartal die Kassen. Die Titel gewannen gegen den Markttrend 0,38 Prozent auf 23,84 Dollar.


Mit Blick auf Übernahmeaktivitäten zogen die Aktien von Oracle und Phase Forward Aufmerksamkeit auf sich. Der Software-Hersteller will den Anbieter von Datenmanagement-Lösungen für die Pharmaindustrie für rund 685 Millionen Dollar oder 17,00 US-Dollar je Aktie in bar übernehmen. Oracle-Titel verloren 0,95 Prozent auf 25,95 Dollar. Anleger von Phase Forward freuten sich dagegen über ein Kursplus von 28,44 Prozent auf 16,80 Dollar. (awp/mc/ps/35)

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