US-Schluss: Schwach – Rezessionsängste nach Konjunkturdaten

Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,29 Prozent auf 1.342,53 Zähler. Für den NASDAQ Composite ging es um 1,17 Prozent nach unten auf 2.299,80 Punkte. Der NASDAQ 100 rutschte um 1,18 Prozent auf 1.766,30 Punkte ab.


Investoren hätten auf Daten gehofft, die einerseits die Befürchtungen über einen scharfen Wirtschaftsabschwung besänftigen, andererseits aber auch einer weiteren Zinssenkung durch die US-Notenbank nicht im Wege stehen, sagten Börsianer. Gerade der Philly-Fed-Index habe aber letztlich sehr enttäuscht. Die Daten hätten seine Einschätzung bestätigt, dass die Wirtschaft einen Abschwung eingeleitet habe, sagte Senior Anleihen-Analyst Larry Rothman von DebtVisions. «Ich fürchte 2008 wird ein sehr hartes Jahr».


Aber auch die heilende Wirkung der bereits eingepreisten weiteren Zinsschritte wird laut Marktteilnehmern langsam angezweifelt. Marktstratege Arthur Hogan von Jefferies & Co. sieht am Markt einen Kampf zwischen Optimisten und Pessimisten im Gange. Minütlich kann eine andere Fraktion die Oberhand gewinnen und die Richtung bestimmen, so der Experte.


Der Philadelphia-Fed-Index ist im Februar entgegen den Erwartungen von Experten von minus 20,9 Punkten auf minus 24,0 Zähler gefallen. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten hingegen mit einer Verbesserung auf minus 12,0 Punkte gerechnet. Der Sammelindex der Frühindikatoren sank im Januar erneut um 0,1 Prozent zum Vormonat.General Motors (GM) waren mit einem Abschlag von 4,86 Prozent auf 24,30 Dollar schwächster Wert im Leitindex. Die zuletzt schwächeren Telekomtitel stemmten sich indes gegen den Trend: Verizon Communications legten um 0,34 Prozent auf 35,36 Dollar zu, AT&T stiegen um 0,32 Prozent auf 34,47 Dollar.


Cisco Systems hatten nach einer positiven Analystenstudie zunächst bis auf 23,99 Dollar zugelegt, gingen letztlich aber mit plus 0,04 Prozent kaum verändert bei 23,21 Dollar aus dem Handel. Die Citigroup hat die Papiere des Netzwerkausrüsters unter Verweis auf eine attraktive Bewertung von «Hold» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 25 auf 27 US-Dollar angehoben. Es gebe Hoffnungen, dass der Wirtschaftsrückgang im laufenden Jahr nicht so stark sei wie ursprünglich erwartet, schrieben die Analysten weiter. Die Studie könnte laut Händlern auch weitere Technologietitel stützen.


Research In Motion (RIM) sprangen indes um 8,97 Prozent auf 106,69 Dollar an die Spitze des NASDAQ 100. Der BlackBerry-Hersteller hat seine Umsatz- und Gewinnziele für das vierte Quartal bestätigt und seine Erwartungen für das Neukundenwachstum wegen des guten Weihnachtsgeschäfts mit Smartphones von gut 15 auf 20 Prozent angehoben.


Starbucks verloren 2,25 Prozent auf 17,85 Dollar. Die US-Kaffeehauskette will sich auf ihrem Heimatmarkt neu ausrichten und streicht in diesem Rahmen 600 Stellen.


JC Penney rückten nach Zahlen um 0,17 Prozent auf 48,03 Dollar vor. Ihr Tageshoch markierten die Papiere zuvor bei 50,55 Dollar. Die Einzelhandelskette hat im vierten Quartal mit ihrem Gewinn je Aktie (EPS) die Markterwartungen übertroffen. Der Umsatz fiel wie erwartet aus. Für das laufende Jahr strebt das Unternehmen ein EPS von 3,75 bis 4,00 Dollar an. Von Thomson Financial befragte Analysten rechnen dagegen im Schnitt mit 4,02 Dollar.


Quest Diagnostic rutschten dagegen um 7,38 Prozent auf 48,31 Dollar ab. Das Unternehmen hat zwar mit seinem Quartalsumsatz über den Erwartungen gelegen. Der Gewinnausblick für 2008 blieb aber hinter den Schätzungen der Analysten zurück.


MBIA gaben um 2,30 Prozent auf 11,90 Dollar nach. Der umtriebige Investor, Hedge-Fonds-Manager William Ackman, hatte sich am Vorabend gegen Pläne ausgesprochen, den problembeladenen weltgrössten Anleiheversicherer in zwei Unternehmen zusplitten. (awp/mc/gh)

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