US-Schluss: Schwächer – Hoher Ölpreis schürt Inflationssorgen

Auslöser sei der Sprung des Ölpreises über die Marke von 100 US-Dollar je Barrel gewesen, sagten Marktteilnehmer. Damit stosse das ohnehin angeschlagene Wirtschaftswachstum auf ein weiteres Hindernis. Der Leitindex Dow Jones büsste 0,09 Prozent auf 12.337,22 Punkte ein. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,09 Prozent auf 1.348,78 Zähler nach. Der NASDAQ Composite verlor 0,67 Prozent auf 2.306,20 Punkte. Der NASDAQ 100 rutschte um 0,87 Prozent auf 1.764,81 Punkte ab.


Der Ölpreisanstieg könne die Konsumlaune der Verbraucher und damit einen der Hauptmotoren der US-Wirtschaft weiter dämpfen, hiess es. Dabei sei dieser durch fallende Immobilienpreise und die heftig schwankenden Aktienmärkte ohnehin ins Stottern geraten. Im frühen Handel hatte das Abschneiden des weltgrössten Einzelhändlers Wal-Mart im vierten Quartal noch für Erleichterung gesorgt. Darüber hinaus verwiesen Börsianer auf Unsicherheit vor den im Wochenverlauf zahlreich anstehenden Konjunkturdaten und der Veröffentlichung des Protokolls der Fed-Sitzung vom Januar.


Papiere von Wal-Mart gewannen 0,44 Prozent auf 49,66 Dollar. Der Einzelhandelskonzern hat im vierten Quartal erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar umgesetzt und den Gewinn deutlich gesteigert. Umsatzplus und Gewinnanstieg lagen im Rahmen der Expertenerwartungen.


Papiere der American International Group (AIG) setzten sich nach einem Medienbericht mit plus 2,00 Prozent auf 47,03 Dollar an die Spitze des Leitindex. Händler verwiesen auf einen positiven Bericht im US-Anlegermagazin «Barron’s» als Impulsgeber. Demnach seien die Papiere des weltgrössten Versicherungskonzerns auf gegenwärtigem Kursniveau ein Value-Investment. Jay Cohen von Merrill Lynch habe den Buchwert unter Berücksichtigung aller Abschreibungen zum Jahresende 2008 auf 46,87 Dollar taxiert.


Hewlett-Packard (HP) gewannen in Erwartung guter Zahlen um 0,18 Prozent auf 43,95 Dollar. Das Unternehmen legte dann direkt nach US-Börsenschluss seine Quartalsbilanz vor und konnte sogar die Erwartungen des Marktes bei Umsatz und Gewinn übertreffen. Mit ihrem ersten Handelstag im Leitindex Dow Jones Industrial standen die Titel von Bank of America und Chevron im Fokus: Chevron feierten mit einem Zuwachs von 1,45 Prozent auf 84,81 Dollar ein erfolgreiches Indexdebüt, Bank of Amerika gaben dagegen um 0,07 Prozent auf 42,67 Dollar nach. Die Aktien der Dow-Absteiger Altria legten um 0,55 Prozent auf 72,93 Dollar zu, Honeywell stiegen um 0,66 Prozent auf 56,41 Dollar.


Die Finanzkrise zeigte ebenfalls weiter ihre Auswirkungen. So rutschten Papiere von Lehman Brothers um 2,19 Prozent auf 53,57 Dollar ab. Das «Wall Street Journal» (WSJ) hatte geschrieben, die Bank könnte wegen ihrer hohen Engagements in Krediten für gewerbliche Immobilien deutliche Verluste erleiden. Ambac-Titel sanken nach zwischenzeitlichen Kurszuwächsen um 2,74 Prozent auf 9,94 Dollar. Der weltweit zweitgrösste Anleiheversicherer plant nach Angaben des WSJ eine Kapitalerhöhung um mindestens zwei Milliarden Dollar, um sein Kredit-Rating zu behalten. Dabei beruft sich das Blatt auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.


Microsoft-Aktien gaben 0,77 Prozent auf 28,20 Dollar ab. Der Softwarehersteller will nach Angaben von Bill Gates sein Übernahmeangebot von 31 Dollar je Aktie für den Internetkonzern Yahoo! nicht erhöhen. Yahoo hatte die Offerte abgelehnt. Die Papiere verloren 2,19 Prozent auf 29,01 Dollar. Titel von Medtronic rückten nach Zahlen um 0,06 Prozent auf 49,15 Dollar vor. Der Hersteller medizinischer Geräte hat im dritten Geschäftsquartal wegen Akquisitionskosten einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Exklusive dieser Aufwendungen lag der Gewinn je Aktie (EPS) jedoch über den Analystenerwartungen. (awp/mc/ps)

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