USA: Ende der Rezession zeichnet sich ab

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal weniger stark geschrumpft als von Volkswirten erwartet. Das BIP ist annualisiert um 1,0 Prozent gesunken. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang von 1,5 Prozent erwartet. Allerdings ist der Rückgang im ersten Quartal mit 6,4 (zunächst 5,5) Prozent deutlich stärker als zunächst ermittelt ausgefallen. Zuletzt war die US-Wirtschaft im ersten Quartal 1982 so stark geschrumpft. Erstmals seit Erhebung der Daten im Jahr 1947 ist die US-Wirtschaft damit vier Quartale in Folge geschrumpft.


Hoffen auf Q3
Die US-Wirtschaft wird laut Commerzbank bereits im dritten Quartal wieder wachsen. «Aufgrund von Sondereffekten könnte die Wirtschaft dann durchaus merklich wachsen», sagte Bernd Weidensteiner, USA-Experte bei der Commerzbank, am Freitag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Mittelfristig sei aber aufgrund des angeschlagenen US-Verbrauchs eine «gemächliche Konjunkturerholung» zu erwarten. Im Gesamtjahr 2009 dürfte die US-Wirtschaft um zwei bis zweieinhalb Prozent schrumpfen.


Scheitelpunkte durchschritten
Der Scheitelpunkte der US-Rezession ist nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) durchschritten. «Die konjunkturelle Abwärtsdynamik in den USA lässt spürbar nach», schreibt die Helaba in einer Kurzstudie. Im zweiten Halbjahr dieses Jahres sollte sich die konjunkturelle Stabilisierung fortsetzen.


Wachstum 2008 bei 0,4 Prozent
Im Jahr 2008 ist die US-Wirtschaft unterdessen geringer gewachsen als von Volkswirten erwartet. Das Wachstum habe lediglich bei 0,4 Prozent gelegen, nachdem zuvor noch eine Wachstum von 1,0 Prozent ermittelt worden war. Vor allem der durch die gefallenen Häuserpreise belastete Konsum hat zu der Abwärtsrevision geführt. Wegen der deutlichen Revisionen sieht die Postbank nach den neuesten Daten ein Abwärtsrisiko für ihre bisherige BIP-Prognose für 2009 von minus 2,2 Prozent.»Infolge der Revisionen ist die US-Wirtschaft auch mit einem etwas grösseren Unterhang ins laufende Jahr gestartet.»


Krise dämpft Arbeitskostenanstieg
Derweil dämpft die Krise in den USA weiterhin den Anstieg der Arbeitskosten. Der Arbeitskostenindex sei im zweiten Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal geklettert, teilte das US-Arbeitsministerium ebenfalls am Freitag in Washington mit. Im ersten Quartal hatte der Anstieg bei 0,3 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Arbeitskosten im zweiten Quartal um 1,8 Prozent. Dies war der geringste jemals verzeichnete Anstieg. Im Vorquartal hatte der Jahresanstieg bei 2,1 Prozent gelegen.&


Chicago-Einkaufsmanagerindex steigt kräftig
In der Region Chicago hat sich die Wirtschaftsstimmung im Juli deutlich aufgehellt. Der entsprechende Index sei von 39,9 Punkten im Vormonat auf 43,4 Punkte gestiegen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung von Chicago am Freitag mit. Die Aufhellung viel damit noch stärker als von Volkswirten mit 43,0 Punkten erwartet aus. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. Der Chicago-Index gilt als Indikator für den nationalen Einkaufsmanagerindex ISM, der kommende Woche veröffentlicht wird. (awp/mc/ps/23)

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