Vasella nimmt an Novartis-GV Stellung zu Personalunion und Patentstreit in Indien

Bezüglich Personalunion von CEO und VR-Präsident sagte er, das Aufsichtsgremium des Konzerns vertrete die Auffassung, dass es nicht nur ‹einen richtigen› Ansatz gebe, was die Zusammensetzung von Management und Verwaltungsrat betreffe. Er plädierte für Wahlfreiheit der Unternehmen bezüglich ihrer Organisation.


VR-Treffen ohne Vasella Anwesenheit
Vasella betonte zudem, dass sich die unabhängigen VR-Mitglieder regelmässig ohne sein Beisein treffen würden, unter anderem um Themen im Zusammenhang mit seiner Person oder seinen Funktionen frei diskutieren zu können. Zudem seien beispielsweise im Vergütungsausschuss lediglich unabhängige VR-Mitglieder vertreten. Somit sei auch formal klar, dass er vom gesamten Verwaltungsrat kontrolliert werde, auch wenn er gleichzeitig CEO und VR-Präsident sei, so Vasella.


Patentschutz im Mittelpunkt
Zu Indien wiederholte der Firmenchef und VR-Präsident früher gemachte Aussagen. So gehe es Novartis beim Patentstreit rund um das Leukämiemedikament Glivec/Gleevec einzig um den Patentschutz. Der Zugang von armen Bevölkerungsschichten zu wichtigen Medikamenten werde dagegen keineswegs in Frage gestellt.


Arme Bevölkerung erhält Glivec gratis
Indien habe zwei Märkte innerhalb eines Staates: einerseits gebe es eine aufstrebende Schicht, andererseits eine bitterarme Bevölkerung, führte Vasella aus. Was letztere betreffe, so werde Glivec an indizierte Patienten gratis abgegeben. Lediglich 1% aller Inder, die mit chronisch-myeloischer Leukämie (CML) diagnostiziert seien und Glivec erhielten, würden für das Medikament bezahlen. Was aber das aufstrebende Indien betreffe, so wolle Novartis Klarheit in Sachen Patentschutz.


Kaum Aussagen zum laufenden Geschäftsjahr
Knapp blieben die Ausführungen des Firmenchefs dagegen zum Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Daniel Vasella sagte einzig, Novartis werde auch künftig erfolgreich operieren. Bei Vorlage der Jahreszahlen Mitte Januar hatte der Konzern ein Wachstum des Pharmaumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Auf Konzernebene wurde ein Umsatzplus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erwartet, was bezüglich Nettoumsatz und Gewinn zu neuen Rekordwerten führen soll.


An der GV waren gut 2’500 Aktionäre anwesend, die 42,92% der ausgegebenen Aktien vertraten. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert