Wahl der Kernapplikationen bewegt Banken wie nie zuvor

Im Bankenmarkt Schweiz hat sich demanch – was die Software für Kernbankenapplikationen anbelangt – in letzter Zeit sehr viel bewegt. So entschlossen sich innerhalb der letzten drei Jahre 42 Banken für einen Wechsel ihrer Bankenlösung. Zehn Entscheidungen fielen allein im 2006. Repräsentativ für die starke Bewegung im Bankensektor sind zweifelsfrei die Kantonalbanken (KB). So haben seit Januar 2004 ganze 14 von insgesamt 24 Kantonalbanken ihre bestehende Bankenlösung gegen eine neue eingetauscht. Von Anbieterseite sind die Gewinner klar: Finnova konnte mit 10 die meisten KBs gewinnen. Auf dem zweiten Platz rangiert Avaloq mit 4 Neuzugängen. Im gesamten Bankenmarkt liegt Finnova mit 21 vor Avaloq mit 12 Entscheidungen.


69 Prozent aller Banken haben bereits Erfahrung mit IT Outsourcing
Der starke Plattformwechsel der Kantonalbanken führte als Hauptauslöser zu einer erhöhten Anzahl von strategischen Sourcing-Entscheiden. Wie Active Sourcing beobachtete, war 2006 das IT-Outsourcing-Jahr der Banken. Neun von sechzehn Verträgen mit mehr als 10 Millionen Total Contract Value wurden im vergangenen Jahr im Bankensektor unterzeichnet. Aufgrund der starken Bewegung bei der Wahl der Kernbankenapplikation nahm auch der IT-Outsourcing-Grad bei den Banken zu. Wie die aktuellen Ergebnisse des Branchenreports «Handout Swiss Banking 07» von Active Sourcing zeigen, haben heute (Stand Februar 2007) 69 Prozent aller Banken ganz oder zumindest Teile der eigenen Informatik an externe Anbieter ausgelagert. Betrachtet man die Wahl des Betriebspartners der Banken-Plattform, für welche sich die Banken im Rahmen eines Outsourcings entschieden haben, so zeigt sich klar, dass die ITDienstleister Comit und T-Systems den Löwenanteil der neuen Deals gewinnen konnten.

Kantonal- und Regionalbanken lagern am häufigsten aus
Innerhalb der unterschiedlichen Bankentypen gibt es Abweichungen, was die Erfahrung mit IT Outsourcing anbelangt. Am häufigsten ausgelagert haben Kantonalbanken (91 Prozent) sowie Regionalbanken (90 Prozent), gefolgt von Universalbanken mit 54 Prozent. Mit 34 Prozent am wenigsten Erfahrung in Sachen IT Outsourcing haben die Privatbanken.


51 Prozent mit BPO-Erfahrung
Im Vergleich zum hohen Grad beim IT Outsourcing ist der Anteil beim Business Process Outsourcing (BPO) geringer. Von den 157 untersuchten Banken haben lediglich 51 Prozent Erfahrungen mit BPO-Projekten wie beispielsweise der Auslagerung des Zahlungsverkehrs oder der Wertschriftenabwicklung. Active Sourcing untersuchte im Rahmen des Branchenreports «Handout Swiss Banking 07» die unterschiedlichen Bankenlösungen sowie die aktuelle Situation von IT Outsourcing und Business Process Outsourcing (BPO) im Schweizer Bankensektor. Untersucht wurden die 160 grössten Banken (nach Anzahl Mitarbeitenden) in der Schweiz; für 157 erhielt Active Sourcing vollständige Daten. Interviews mit Anbietern und Banken sowie eine zweimonatige Internetrecherche lieferten die Grundlage für die Daten der durchgeführten Vollerhebung. (Active Sourcing/mc)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert