Walter Meier steigt in Frankreich aus Geschäft mit Klimageräten aus

Der Handel mit Klimageräten und Split-Wärmepumpen sei in Frankreich ein Massengeschäft mit niedrigen Margen, einer Vielzahl von Anbietern und einer kapitalintensiven Lagerhaltung. Bei den Wärmepumpen hat der Staat zudem die Subventionen gestrichen, was zu einem Markteinbruch geführt habe.


Restrukturierungskosten von 4 Mio. Franken
Betroffen von der Massnahmen sind rund 25 Mitarbeiter, wobei «möglichst sozialverträglich» vorgegangen werden soll. Die Erfolgsrechnung 2010 werde durch die Umstellung voraussichtlich mit einmaligen Restrukturierungskosten von rund 4 Mio CHF belastet.


Befeuchtungsgeschäft rückt wieder in den Fokus
Das Befeuchtungsgeschäft steht durch diese Massnahme in Frankreich wieder im Fokus und werde mit neuen Produkten und intensiveren Marketingaktivitäten ausgebaut.


Wie verhält sich WM in anderen Märkten?
Das Geschäft mit Klimageräten und Handelsprodukten dürfte den grösseren Teil des Frankreich-Umsatzes (2009: 37 Mio CHF) ausmachen, so die Einschätzung der ZKB. Da das Geschäft allerdings kaum profitabel sei, mache eine Schliessung durchaus Sinn. Interessant werde nun sein, wie sich Walter Meier in anderen Märkten verhalten werde, denn auch in Deutschland sei Walter Meier im Bereich der Klimageräte tätig und auch dort gebe es sehr viele Anbieter. Die Situation dort dürfte nicht viel anders sein als in Frankreich.


Nicht die kritische Grösse erreicht
Dieser Ansicht widerspricht allerdings CEO Silvan G.-R. Meier. «Deutschland oder auch die Schweiz ist mit dem französischen Markt nicht vergleichbar», sagte Meier gegenüber AWP. In Grossbritannien, wo Walter Meier bereits im vergangenen September aus dem Klein-Klimageschäft ausgestiegen sei, und in Frankreich habe man nicht die kritische Grösse erreicht. «In Deutschland und in der Schweiz haben wir ganz andere Marktanteile.»


ZKB begrüsst Ausstieg
Insgesamt begrüsst die ZKB den Ausstieg in Frankreich und die Fokussierung auf die starke Raumluftbefeuchtung. Das Management gehe offenbar konsequent gegen Altlasten vor, was grundsätzlich positiv sei. Die Bank Vontobel verweist in einem Kurzkommentar darauf, dass der Restrukturierungsaufwand von 4 Mio CHF im Vergleich zur Grösse des von der Umstrukturierung betroffenen Geschäfts und im Vergleich zur Vontobel-Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2010 «recht stark ins Gewicht falle».


Die Aktie notieren kurz vor dem Mittag 1,5% tiefer auf 136 CHF.  (awp/mc/pg/07)

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