Wintersportsaison: Bergorte machen ausserordentliche gute Einnahmen

Die Bergbahnen und Hoteliers in Graubünden und Glarus etwa sind zufrieden mit der im April zu Ende gehenden Wintersaison. Eine «sehr gute Saison» sei es gewesen, sagte Silvio Schmid, Präsident des Verbandes Bergbahnen Graubünden. Nach der schwachen Saison im Vorjahr sei die Stimmung wieder gut. Ähnlich tönt es auch im Berner Oberland, im Wallis, in der Waadt, der Zentral- und Ostschweiz. Verlässliche Umsatzzahlen für die gesamte Winterperiode liegen in der ganzen Schweiz noch keine vor. Die Zwischenbilanz der Hotelübernachtungen von November bis Ende Januar ist aber positiv. Für diese Zeit meldet die Bündner Hotellerie eine Übernachtungszunahme von rund 10% gegenüber dem Vorjahr.


7 Prozent mehr Gäste im Wallis
Von einer Steigerung um 10% gehen auch die Tourismusbüros in Flumserberg SG und im Toggenburg SG aus. Wallis Tourismus rechnet für die Wintersportorte im ganzen Kanton durchschnittlich mit einer Zunahme um 7%. Die Bergbahnen bestätigen den positiven Trend der Hotellerie. Die Bergbahnen Titlis Rotair in Engelberg OW verzeichnen bis Ende März durchschnittlich 13% mehr Gäste als im Vorjahr. Zufrieden zeigen sich auch die Sörenberg Bahnen. In Andermatt sanken die Umsätze leicht.


Umsatzsprung in Gstaad und Adelboden-Lenk
Im Berner Oberland rechnen die Bergbahnen von Gstaad und Adelboden-Lenk mit einem Umsatzplus von rund 30%. Grundsätzlich betonen jedoch alle Unternehmen, dass ein Vergleich mit dem äusserst schlechten Winter 2006/07 nicht repräsentativ sei. Der Umsatz des Skigebiets Adelboden-Lenk liegt dieses Jahr aber um 10 bis 15% über dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Im Wallis dürften nach Saisonschluss zahlreiche Bergbahnen ein neues Rekordergebnis vermelden. In Verbier etwa konnte der Rekord vom Vorjahr nochmals um 7% übertroffen werden.


Früher Wintereinbruch
Tendenziell steigerten die Skigebiete in höheren Lagen ihre Ergebnisse weniger stark als solche in tieferen Lagen. Dies weil die Schneeverhältnisse im Unterland deutlich besser waren als vergangene Saison. Die Basis für den guten Saisonverlauf wurde Mitte November mit den grossen Schneefällen gelegt. Einige Bergbahnen nahmen den Betrieb deshalb im November früher als üblich auf. Zahlreiche sonnige Wochenenden trugen ebenfalls zu hohen Besucherfrequenzen in den Wintersportorten bei.


Sportartikelbranche zufrieden
Auch für die Schneesport-Industrie sei von Vorteil gewesen, dass es bis hinunter ins Mittelland geschneit habe. Dadurch sei der Verkauf von Sportartikeln angekurbelt worden, sagte Silvio Schmid. Der Verband Schweizer Sportfachhandel (ASMAS) meldete im Februar für die Branche ein Umsatzplus von 20% gegenüber dem Vorjahr.  Besonders gefragt waren laut ASMAS Accessoires wie Helme, Protektoren und Schneesportbrillen. Der Vergleich täusche jedoch über die längerfristig negative Entwicklung des Wintersportgeschäftes. So liege das Saisonergebnis 2007/08 nur 3% über dem Fünfjahresvergleich.


Doppeleffekt um starken Euro
Ein weiterer Grund für die positive Bilanz der Schweizer Wintersportdestinationen war laut dem Direktor des Tourismusbüros Villars VD, Serge Beslin, der starke Euro. Dies habe einen doppelten Effekt gehabt: «Die Schweizer blieben in der Schweiz und die Ausländer sind noch lieber in die Schweiz gereist.» Zwischen dem 6. und 27. April schliessen die meisten Skigebiete ihre Pisten. Mancherorts trug der viele Schnee zu einer Saisonverlängerung bei. So etwa im Saanenland, wo viele Bahnen bis am 6. April offen bleiben. Andernorts, wie beispielsweise in Andermatt, bewirkte das frühe Osterdatum jedoch eine Verkürzung der Saison. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert