Winterthur Tech übernimmt Wendt – Kapitalerhöhung über 100 Mio CHF

Damit erreicht WTG eine Verdoppelung von Umsatz und Gewinn, teilte der Anbieter komplexer Schleiftechnologie am Mittwoch mit. Proforma hätten WTG und Wendt 2006 einen Umsatz von 202 Mio EUR erzielt, die Zahl der Mitarbeiter wächst um 879 auf 1’500.


Wendt-Anteile, Nettofinanzschulden und Rückstellungen
Der Kaufpreis beinhaltet die Übernahme der Wendt-Anteile für 99 Mio EUR, der Nettofinanzschulden von 32 Mio EUR sowie der Rückstellungen von 22 Mio EUR. WTG wird die Akquisition in erster Linie via eine Kapitalerhöhung über 100 Mio CHF und mittels Bankkrediten finanzieren. Die Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die bestehenden Aktionäre soll vor Jahresende erfolgen.


Erhöhte Marktpräsenz mit verstärktem Produktportfolio
Wettbewerbsrechtliche Genehmigungen waren für den Zusammenschluss nicht erforderlich, so WTG weiter. Die beiden Unternehmensgruppen ergänzten einander in ihrer Nischenstrategie sowie in technologischer und geografischer Hinsicht, hätten jedoch keine überlappenden Aktivitäten. Die Synergien lägen daher in einer erhöhten internationalen Marktpräsenz mit verstärktem Produktportfolio.


EBITDA-Margen von 18 bis 19 Prozent
Die Akquisition tangiert die finanziellen Ziele 2007 des WTG-Konzerns nicht, da die Rentabilität auf Stufe EBIT von Wendt im ähnlichen Bereich wie die eigene liege. WTG peilt gemäss früheren Aussagen im laufenden Jahr eine EBITDA-Margen von 18 bis 19% an.


Akquisitionshunger vorerst gestillt
Der Akquisitionshunger der Winterthur Technologie AG ist nach der heute bekannt gegebenen Übernahme der deutschen Wendt Gruppe vorerst gestillt. «Momentan haben wir kein Interesse an weiteren Zukäufen», sagte CEO Edgar Rappold am Mittwoch in Zürich vor den Medien. Man werde den Markt aber weiterhin im Auge behalten.


Organisches Wachstum angestrebt
Das vergrösserte Unternehmen soll laut Rappold nun vor allem organisch wachsen, in den existierenden Märkten weiter zulegen sowie in neue Endmärkte expandieren. Das prognostizierte Umsatzwachstum 2007 soll zwischen 6 und 8% zu liegen kommen. Aus dem Zusammengehen der beiden Gruppen erwartet Rappold durch Cross-Selling ein zusätzliches jährliches Wachstum von 1%. Auf der Materialseite würden hingegen keine deutliche Kostensynergien entstehen, so der Firmenchef.


Kaufpreis als fair bezeichnet
Rappold bezeichnete den Kaufpreis von rund 250 Mio CHF für die Wendt-Gruppe als ‹fair›. Er entspreche einem EBITDA-Multiple von 7,6. (awp/mc/ab)

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