Zeitarbeit trotz Negativimage als Chance in der Krise

«Schliesslich muss man betonen, dass Zeitarbeit noch immer zu einer modernen Form der Beschäftigung zählt, die vor allem bei einem Aufschwung stark floriert», erläutert Franz Gober, Geschäftsführer der Deutschen Industrie Service AG Österreich. Laut dem Fachmann würde gerade Zeitarbeit den Unternehmen in volatilen Zeiten wie diesen ermöglichen, flexibel zu bleiben und auf Abruf qualifizierte Arbeitskräfte einzustellen.


Temporärangestellte erhalten blauen Brief als erste 
 Trotz der Zuversicht über die baldige Besserung der wirtschaftlichen Gesamtsituation bleiben viele Arbeitsverhältnisse von Zeitarbeitern nach wie vor prekär. Vor allem im derzeit schwer angeschlagenen Automobilbereich sind sie die Ersten, die mit Entlassungen rechnen müssen. Betroffen sind hierbei vor allem Arbeitnehmer, die in exportorientierten Branchen tätig sind. Als Gegenargument verweist die Branche darauf, dass viele Leiharbeiter später in feste Jobs übernommen werden. Kritiker führen hingegen an, dass die Bezahlung oft schlechter und die Anerkennung von Leiharbeitern gegenüber Festangestellten nicht die gleiche ist. Im Gespräch mit pressetext weist Gober aber darauf hin, dass «ohnehin hoch qualifizierte Fachkräfte, wie sie die DIS AG vermittelt, weniger betroffen sind». Der Bedarf sei «weiterhin sehr hoch».


Zeitarbeiter als Konjunkturpuffer
Die von vielen Unternehmen geforderte Flexibilität in Hinblick auf das Personalmanagement fordert aber ihren Preis. «In Boom-Phasen sind Zeitarbeiter die Ersten, die wieder eingestellt werden. Im Abschwung sind sie aber auch die ersten, die entlassen werden. Leiharbeit ist auch ein Konjunkturpuffer», zitiert ein Bericht von netzeitung.de den bei der Hans-Böckler-Stiftung tätigen Experten für Arbeitsmarktforschung Hartmut Seifert. Gober zufolge sollte man sich davor hüten, Zeitarbeit in Verbindung mit Massenentlassungen undifferenziert auf alle Branchen gleich zu beziehen. «Sicher ist der Automotive-Sektor derzeit von Entlassungen gekennzeichnet. Vielen anderen Unternehmen gelingt es jedoch gerade in unsicheren Zeiten zu wachsen und diese brauchen gute Leute», fügt Gober abschliessend hinzu. (pte/mc/ps)

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