ZEW: Optimismus der deutschen Finanzmarktakteure weiter gesteigert

Der ZEW-Index sei nach einem kräftigen Sprung im Vormonat um weitere 9,4 Punkte auf 71,0 Zähler gestiegen, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Von AFX befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt nur mit einem Anstieg auf 63,3 Punkte gerechnet.


Vertrauensvorschuss für die Wirtschaftspolitik
«Für das Jahr 2006 hellen sich die Perspektiven deutlich auf», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Dies sei ein Vertrauensvorschuss für die Wirtschaftspolitik der kommenden Monate. «Nun kommt es entscheidend darauf an, dass die Wirtschaftspolitik einschließlich der Lohnpolitik diesen Erwartungen gerecht wird», sagte Franz.


Deutlich über historischem Mittelwert
Der Index liege weiterhin über seinem historischen Mittelwert von plus 34,7 Punkten, hiess es in der Mitteilung weiter. Wesentliche Faktoren für den Optimismus seien eine positive Auftragslage, die auf eine Stabilisierung oder gar eine leichte Beschleunigung der inländischen Investitionstätigkeit und eine starke ausländische Nachfrage nach deutschen Produkten hinwiesen. Daneben machten Sondereffekte durch ein Vorziehen der privaten Käufe für langlebige Konsumgüter einen Konjunkturaufschwung in diesem Jahre wahrscheinlich. Die Experten schätzten vor diesem Hintergrund die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland im Januar deutlich optimistischer ein. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage stieg von minus 44,4 auf minus 31,6 Punkte.


Verhaltende Reaktion an Finanzmärkten
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich ebenfalls. Der Euro-Indikator legte zum Vormonat um 14,9 auf plus 66,1 Zähler zu. Auch der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich im laufenden Monat. Er stieg um 6,9 Punkte auf minus 9,9 Punkte. Die HVB zeigte sich trotz des ungebrochenen Optimismus der Finanzmarktakteure weiter nur verhalten optimistisch. Die Stimmungsindikatoren dürften nicht ewig weiter steigen. Sowohl der ZEW- als auch der ifo-Index dürften schon bald ihre Höhepunkte erreichen. Die Reaktion der Finanzmärkte blieb insgesamt verhalten. Während Aktien- und Rentenhandel kaum auf die Daten reagierten, kletterte der Eurokurs zumindest zeitweise wieder über 1,21 US-Dollar. (awp/mc/gh)

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