ZKB: Strategische und organisatorische Massnahmen für Umgang mit Risiken

Die Analyse der jüngsten Ereignisse im Optionengeschäft hat laut einer am Montag verschickten Mitteilung zu vier konkreten Massnahmen geführt.


Überwachungs- und Kontrollinfrastruktur verbessern
Erstens soll die Risikoorganisation verstärkt und in Richtung einer Chief-Risk-Officer-Organisation weiter entwickelt werden. Die Überwachungs- und Kontrollinfrastruktur werde dadurch verbessert, so die ZKB. Zweitens werde die geschäftsbegleitende Überwachung und Kontrolle des Handels mit Spezialisten vor Ort verstärkt. Dieser Schritt werde notwendig, da mit der Erweiterung der Geschäftsaktivitäten auch die regulatorischen Anforderungen an die Bank (Gesetze, Regeln, Normen etc.) gestiegen seien.


Reputationsmonotoring
Drittens werde in Zusammenarbeit mit externen Experten ein ‹Reputationsmonotoring› geschaffen. Dadurch soll laut ZKB sichergestellt werden, dass Risiken, welche dem Ansehen schaden könnten, frühzeitig erkannt werden. Und viertens werden die Eigengeschäftsbestimmungen für das Personal verschärft. ZKB-Mitarbeitende müssen Börsen- und Devisengeschäfte inskünftig zwingend über die eigene Bank abwickeln. Gleichzeitig werden auch die Haltefristen bei Börsentransaktionen verlängert. Bereits im Mai 2007 hatte die ZKB als Sofortmassnahme neue Leitplanken für das Optionengeschäft vorgestellt, welche Interessenkonflikte zwischen Kunden und den bankeigenen Handelsaktivitäten inskünftig vermeiden sollten.


Krise bei der ZKB
Die Krise bei der ZKB wurde ausgelöst durch deren Verstrickung beim verdeckten Aufbau einer Beteiligung am Winterthurer Industriekonzern Sulzer. ZKB-Chef Hans Vögeli trat darauf von seinem Amt zurück, noch bevor bekannt wurde, dass er privat vom Deal der ZKB um die Sulzer-Optionen kräftig mitverdient hatte und deshalb ins Visier der EBK geriet.


Kritik an der Bank
Bei der ZKB wurden aber nicht nur die eigenen Richtlinien beim Handel mit Wertpapieren nicht eingehalten. Kritisiert wurde die Bank in den vergangenen Wochen auch wegen ihres mittlerweile eingestellten Engagements beim Ilisu-Staudamm in der Türkei und wegen des umstrittenen Dividenden-Strippings, bei dem die ZKB ausländischen Grossinvestoren half, Steuerzahlungen zu umgehen. (awp/mc/ab)

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