Zum Kultgetränk avanciertes Gebräu


1559 beschrieb ein Italienischer Handelsmann zum ersten Mal Tee – Grüntee. Wenig später brachten Araber,christliche Missionare und Seeleute den ersten grünen Tee aus China nach Europa.
Er beginnt eine Erfolgsgeschichte in Europa.

Von Tanja Hess

Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen passt der aus Südchina stammende Grüntee hervorragend zum gestiegenen Gesundheitsbewusstsein unserer Tage. Gleichzeitig ist der grüne Klassiker für Geniesser ein weites Feld für Entdeckungen.
Als im 6. Jahrhundert der indische Königssohn Bodhidharma begann, den Buddhismus einzuführen, kam dieser bald auf den Geschmack des Grüntees. Die Gewohnheit Tee zu trinken breitet sich bis nach Peking aus, dann schliesslich auch nach Japan.

Alte Teebräuche
In Japan gibt es den Brauch, dass man während verschiedener Zeremonien auch heute noch grünen Tee über den Kopf einer kleinen Statue, die den Dharma darstellt, ausgiesst. Dies ist die Übertragung einer Legende, dass es bei der Geburt des Dharma Tee geregnet haben soll.
Es ist nicht die einzige Verwendung des Getränkes Grüntee als sakrales Relikt. Der Tee ist heute nicht mehr zu trennen vom japanischen Buddhismus, er ist darin stark verankert.
Wenn wir also heute Grüntee trinken, so sollen wir uns doch bewusst sein, dass wir es in erster Linie nicht mit einem neuen Kultgetränk zu tun haben, vielmehr geht die Tradition auf eine asiatische Geisteshaltung zurück.

Und man schlürft das Lebensgefühl der ErleuchtungJapanische Teeschale (16. Jh.) mit Kästen für die Tee-Zeremonie. (wdr.de)
Dem Mangel an Geisteshaltung treten wir auch entgegen, wenn wir uns nach einer langen und hektischen Woche im Büroin unsere vier Wände zurückziehen. Die Zeit der Einkehr und Musse wird mit einem Grüntee zur Krönung gebracht, ganz abgesehen davon, dass die guten Eigenschaften, die dem Grüntee nachgesagt werden, die Befindlichkeit heben.

Grüntee ist das In-Getränk des AdelsMitte des 16. Jahrhunderts taucht der Grüntee erstmals auch in Europa auf. Ein Jesuitenpater importierte den ersten Tee und schon bald bringt es der Grüntee, als salonfähiges Getränk, bis zu den Tafeln des Adels. Madame Pompadour, die Zarin Katharina die Grosse und der grosse Dichter Goethe gehören schon bald zum Kreis der Grünteetrinker. Doch bald wurde der Grüntee in den europäischen Tassen vergessen und stehen gelassen: Es beginnt die grosse Zeit des Schwarztees. Das wir heute Grüntee trinken ist also nichts anderes als das Aufgreifen einer alten Gewohnheit.

Der weite Weg des Tees
Der grösste Teil des Grüntees stammt aus China, Japan und Taiwan, nur wenig kommt aus Indien und Sri Lanka.

China ist das Ursprungsland des Grüntees und nimmt deshalb auch eine Sonderposition ein, hier gibt es die grössten Teeanbaugebiete, die meisten Sorten und hier werden 75 % der Weltproduktion erzeugt.


«Beim Tee-Trinken den Zen-Weg zum Mittelpunkt machen.» 


Vom Teemonopol bis zur KarawaneTee-Clipper, Schiff in schnittiger Bauweise für einen schnelleren Transport des Tees nach Europa.
Anfang des 17. Jahrhunderts führten die Niederländer den ersten Tee ein, da die Niederländisch-Ostindische Companie ein Fernost-Monopol hatte. Der Seeweg war weit und ging bis zur Eröffnung des Suezkanals um ganz Afrika herum.
Die Handelsrechte wechselten und schon bald hatten die Briten das Chinamonopol, welches sie bis 1833 behielten.
Die Reise war für den Tee alles andere als ideal. Zweimal musste der Äquator überquert werden, das Klima war stickig und feucht, was für Tee wohl das Ungünstigste is. Dazu kam, dass die Schiffe nach Teer rochen und die Transportdauer von 9 Monaten, wenn der Monsun zu früh kam gar noch ein Jahr länger, so dass sich der schlechte Geruch an den Tee band. Das war einer der Hauptgründe, dass man den Tee zuckerte oder ihm Bergamotte (zum Beispiel Earl Grey) zumischte.
Man suchte nach Lösungen mit speziellen Teeschiffen in eigens schnittiger Bauweise, die den Anforderungen nach geringem Ladegewicht und grossem Volumen Rechnung trugen und den Transport wirklich verkürzen konnten.
Auch suchte man nach Lösungen auf dem Landweg, der jedoch teuer und weit war.
Mitte des 17. Jahrhunderts kam dann der Tee mit Karawanen von Peking durch die Wüste Gobi, quer durch Sibirien bis an den Baikalsee und weiter zur Wolga.

Die Boston Tea Party
Am 16. Dezember 1773 schrieb der Tee in Amerika Geschichte. Das britische Parlament hatte ohne dieBeteiligung der amerikanischen Kolonien die Teesteuer beschlossen. Dies erwiderten die Bürger von Boston mit dem Entern dreier im Hafen liegender Teeschiffe. Der Tee wurde ins Wasser geworfen, – dies der Anfang einer Auseinandersetzung, die in der Unabhängigkeit Amerikas drei Jahre später ihr Resultat fand.

Die Expansion des TeeanbausAuf Ceylon begann der Teeanbau Ende der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts. Diese steht im Zusammenhang mit der fast völligen Vernichtung der grossen Kaffeeplantagen durch den Kaffeerostpilz.
Auf Java fing der Teeanbau 1824 mit aus Japan importierten Samen an, es gelang aber nicht. Erst als man 1878 begann Assam-Tee anzubauen wurde der Teeanbau und Export zu einem Geschäft.
Die Engländer züchteten in ihrem botanischen Garten, Kew Gardens, Samen für einen erfolgreichen Teeanbau.
Der Anbau von Tee in Afrika ist noch nicht so alt, in Kenia begann man um 1910 damit.
Die aus China stammende Teepflanze, welche vorerst nur in wilden Kulturen vorkam, benötigt zum guten Gedeihen geeignete Bedingungen: mittlere Jahrestemperaturen von mindestens 18 Grad Celsius und Höchstwerte von 32 Grad Celsius im Schatten, keinen
bzw. seltenen und mässigen Frost, täglich mindestens vier Stunden Sonne und gleichmässig über das Jahr verteilte Regenfälle von wenigstens 1600 Litern.
Diese Bedingungen werden in China, Japan, Indien und in wenigen Teilen Afrikas erfüllt. Somit ist das Anbaugebiet klar begrenzt.

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Lapacho-Tee 
Wohliges vom Baum des Lebens
 
Es ist ein in der Schweiz noch wenig bekannter Tee und besticht mit seinem weichen Aroma.
Lapacho heisst das neue Getränk und wohlige Lebensgefühl. Lapacho ist ein Genuss.
Er heisst auch roter Inka Tee stammt von der inneren Rinde des Tabebuia Baumes aus den Ländern Brasilien und Argentinien.

Der Tee duftet angenehm zart nach Vanille und enthält eine hohe Konzentration von Spurenelementen und Mineralien.

Seit Jahrhunderten wird die innere Rinde des rotblühenden Lapacho ähnlich dem Kork geerntet. Die 700 Jahre alten Bäume müssen nicht gefällt werden.

Bereits die Wikinger tauschten Lapachogegen Edelsteine.

Im allgemeinen Trend nach gesunder Ernährung und bekömmlichen Tees entdeckten Ärzte und Forscher die besondere Heilkraft der Lapachobäume wieder.

Schon die Inkas nannten den südamerikanischen Lapacho-Tee einen Heiltrunk. Ihm werden Wirkungen gegen Allergien nachgesagt. 
Zubereitung für vier Tassen: 2 Esslöffel Lapacho-Tee ins kochende Wasser gebenund den Tee5 Minuten köcheln lassen, dann den Tee noch weitere 20 Minuten ziehen lassen. Besonders zu empfehlen ist, ihn mit ahornsirup zu süssen.
Empfehlungen 
Japan Gyokuro Asahi
 
Die Krönung japanischer Teekunst! Der Tee wird nur im Mai aus den ersten Trieben der zumindestens 90% im Schatten liegenden Büsche hergestellt. Er enthält dadurch seinen besonderen Geschmack und auch seine Bezeichnung «Schattentee». Ausserdem werden nur die zartesten und weichsten Blätter verwendet. Das Aroma ist kräftig und doch ist der Tee weniger «bitter» als andere Sorten. Gyokuro-Tee wird von Kennern mit abgekochtem Wasser, das sich auf 50-60° abgekühlt hat, angegossen. Der Tee ist gold-grünlich gefärbt, der Teeingehalt ist sehr hoch. 
Earl Grey warPremierminister
 
1833 wurde das Preismonopol der East India Company im Teehandel mit China aufgehoben. Earl Grey war zu dieser Zeit Premierminister Englands.
Der ursprünglich rein chinesische Tee, welcher mit Bergamotte leicht aromatisiert wurde, trägt zur Ehrung den Namen des Premierministers. Eine andere, ähnlich feine Teesorte, die noch zusätzlich mit anderen Zitrus-Aromen angereichert wird,trägt den verwandten Namen Lady Grey.
Earl Grey wird heute jedoch nicht mehr nur aus chinesischen Teesorten gemischt, sondern auch von indischer, meistens aus Darjeeling. Auch das typische Bergamotte-Aroma kommt nicht
mehr allein vom Bergamottenöl.
Earl Grey ist dem zu Folge keine bestimmte Teesorte oder Teemarke. Vielmehr ist es eine lange Tradition eines fein duftenden Tees, angereichert mit Düften wie Bergamotte oder Raucharoma. 
China Lung Ching
 
Sehr feiner, erlesener chinesischer Tee mit fruchtig-blumigen Geschmack und leichter süßlicher Note. Der Lung Ching ist einer der beliebtesten Tees in China und war der Tee des Kaisers im 18. Jahrhundert. 
alle Tees gesehen bei Teewelt.ch
 
online zu bestellen bei http://www.teewelt.ch

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