Axpo plant Stellenabbau – Gesamtleistung und Ergebnis sinken

Axpo plant Stellenabbau – Gesamtleistung und Ergebnis sinken
Axpo-CEO Andrew Walo.

Axpo-CEO Andrew Walo.

Zürich – Die Energie-Gruppe Axpo hat im ersten Halbjahr 2013/14 (per Ende März) bei Gesamtleistung und Ergebnis einen erheblichen Rückgang erlitten. Angesichts des immer schwieriger werdenden Marktumfelds werden neue Einnahmequellen erschlossen. Im Kerngeschäft sind dagegen umfassende Kostensenkungen vorgesehen. In den kommenden drei Jahren sollen hier rund 300 Stellen abgebaut werden. Auch weitere Wertminderungen der Kraftwerke im laufenden Geschäftsjahr werden nicht ausgeschlossen.

Wo und wann genau Stellen abgebaut würden, sei Gegenstand laufender Abklärungen, teilte Axpo am Montag mit. Für die betroffenen Mitarbeiter solle ein Sozialplan ausgearbeitet werden. In Bereichen mit Wachstumspotenzial sowie in neuen Geschäftsfeldern will die Gruppe hingegen «in nächster Zeit» zusätzliche Stellen schaffen.

Die Ergebnisse im abgelaufenen Halbjahr seien mehr noch als in der Vergangenheit durch «das anforderungsreiche Marktumfeld mit weiter sinkenden Preisen und Marktverzerrungen infolge subventionierter Erzeugung» beeinflusst gewesen, hiess es. Das Unternehmen müsse daher flexibler und effizienter werden, um kapitalmarktfähig und rentabel zu bleiben.

Im ersten Halbjahr sank die Gesamtleistung des Konzerns im Vorjahresvergleich um gut 10% auf 3,57 Mrd CHF. Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT ging um knapp ein Viertel auf 545 Mio CHF zurück, wobei in der Berichtsperiode ergebnisverbessernde Einmaleffekte aus dem Vorjahr von über 100 Mio wegfielen. Unter dem Strich resultierte ein um 17% tieferer Reingewinn von 502 Mio CHF.

Notwendige Wertanpassungen der Anlagen im Jahresabschluss
Der Nettoumsatz aus dem Energiegeschäft und der Netznutzung sank um 7,7% auf 3,21 Mrd CHF. Während der Gasabsatz um 20,9% auf 3’213 Mio Kilowattstunden (kWh) stieg, reduzierte sich der Stromabsatz um 5,6% auf 32’684 Mio kWh. Insgesamt nahm der Energieabsatz im ersten Halbjahr 2013/14 um 1,6% auf 653 Mio kWh ab. Der finanzielle Energiehandel habe sich zwar erfreulich entwickelt, sei aber mit 117 Mio CHF unter dem Ergebnis des Vorjahres von 187 Mio zurückgeblieben.

Unter den gegebenen Marktbedingungen sei für das laufende Geschäftsjahr keine Verbesserung der Marge im Kraftwerksgeschäft zu erwarten. Axpo werde daher notwendige Anpassungen der Werthaltigkeit ihrer Anlagen für den Jahresabschluss Ende September 2014 vornehmen. «Axpo steht vor grossen Herausforderungen», liess sich CEO Andrew Walo zitieren. «Wir sehen keinen Trend, dass die Strompreise sich erholen würden – deshalb müssen wir rechtzeitig Gegenmassnahmen treffen.»

Leicht geringere Investitionen
Daher investiert Axpo hauptsächlich in bereits bestehende Anlagen und in erneuerbare Energien in Deutschland und Frankreich. Insgesamt gingen die Netto-Investitionen jedoch leicht auf 399 Mio von 412 Mio CHF zurück. Zu den wichtigsten Investitionen zählten im ersten Semester die Bauarbeiten für die autarke Notstromversorgung im Kernkraftwerk Beznau, die voraussichtlich im Frühling 2015 abgeschlossen sein werden, sowie die Grossprojekte Transadriatic Pipeline (TAP), Linthal 2015 und Global Tech I.

Der Bau des Pumpspeicherkraftwerks und der Staumauer in den Glarner Alpen komme gut voran, teilte Axpo weiter mit. Auch der Windpark in der deutschen Nordsee mit 80 Windkraftanlagen sei auf Kurs: Bis heute konnten insgesamt 24 Rotorsterne installiert werden. (awp/mc/upd/ps)

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