Charles Vögele in H1 in den Roten Zahlen

Charles Vögele in H1 in den Roten Zahlen

Charles Beeck, CEO Charles Vögele

Pfäffikon SZ Die Geschäftsentwicklung der Charles Vögele Gruppe im ersten Halbjahr 2012 war geprägt durch eine verhaltene Konsumentenstimmung. Insgesamt entwickelte sich der Nettoumsatz der Gruppe im ersten Semester rückläufig; er nahm um -7% auf CHF 487 Mio. ab – währungsbereinigt um -4%. Insbesondere im ersten Quartal wirkte sich der schwache Euro nochmals negativ aus. Der Konzernverlust für die ersten sechs Monate beträgt CHF –54 Mio. gegenüber CHF –62 Mio. (inklusive Goodwill-Abschreibungen in der Höhe von CHF 36 Mio.) in der Vorjahresperiode.

Der Free Cash Flow verbesserte sich in der Berichtsperiode auf CHF 11 Mio. gegenüber CHF –60 Mio. im ersten Halbjahr 2011. Das Unternehmen ist auf Kurs, das Geschäftsjahr 2012 mit einem ausgeglichenen Free Cash Flow abzuschliessen, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt.

Verunsicherung und Zurückhaltung im Bekleidungsmarkt
«Vor allem in der Schweiz litt Charles Vögele nach wie vor unter der Verunsicherung der Kunden und der Zurückhaltung im gesamten Bekleidungsmarkt. Nach dem aussergewöhnlich schwachen April mit sehr niedriger Frequenz haben wir den Sommerschlussverkauf vorgezogen, was jedoch auf die Profitabilität drückte“, kommentiert Frank Beeck, CEO Charles Vögele, das erste Halbjahr 2012. Wichtige Meilensteine im ersten Halbjahr waren die Neuausrichtung des Unternehmens sowie die Optimierung und Anpassung aller Prozesse auf die Markenstrategie. Weiter wurden Effizienz- und Kostenvorteile realisiert. Die Logistik des Unternehmens hat sich seit Anfang des Jahres stabilisiert.

Positiver Free Cash Flow
Der Nettoumsatz der Gruppe entwickelte sich im ersten Halbjahr 2012 rückläufig. Er nahm um –7% auf CHF 487 Mio. ab. Insbesondere im ersten Quartal wirkte sich der schwache Euro nochmals negativ aus. Rund die Hälfte der CHF 39 Mio. sind auf die zum Schweizer Franken stark abgewerteten Fremdwährungen (hauptsächlich Euro) zurückzuführen. In lokalen Währungen betrug der Umsatzrückgang noch –4%, währungs- und flächenbereinigt (like for like) –5%. Aufgrund von Preisanpassungen und verstärkten Sonderverkaufsaktivitäten reduzierte sich die Bruttogewinnmarge von 63.5% auf 59%. Den Betriebsaufwand konnte Charles Vögele dank der Optimierung der Organisation und einem straffen Kostenmanagement nochmals um CHF –21 Mio. reduzieren. Rund die Hälfte davon ist auf den Wertverfall des Euros zurückzuführen. Daraus resultieren ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF –48 Mio. (1. HJ 2011: CHF –60 Mio. inklusiv CHF 36 Mio. Goodwill-Impairment) und ein Konzernverlust von CHF –54 Mio. (1. HJ 2011: CHF –62 Mio.). Der Free Cash Flow verbesserte sich im ersten Halbjahr 2012 auf CHF 11 Mio. gegenüber CHF –60 Mio. in der Vorjahresperiode.

Schweiz verliert, Deutschland besser als der Markt
In der Schweiz entwickelte sich der Gesamtmarkt für Oberbekleidung im ersten Halbjahr 2012 erneut rückläufig. Die anhaltende Konsumzurückhaltung und der Einkaufstourismus als Folge des starken Schweizer Frankens bremsten trotz gezielten Gegenmassnahmen die Abverkäufe. Zudem litt Charles Vögele speziell in der Schweiz unter der negativen Berichterstattung über das Unternehmen. Insgesamt gingen in der Schweiz die Nettoumsätze in den ersten sechs Monaten 2012 um -7% zurück, während der Gesamtmarkt über -4% einbüsste. Mit einer grossangelegten Imagekampagne im zweiten Halbjahr 2012 plant Charles Vögele, das Vertrauen der Kunden zurück zu gewinnen.

In Deutschland reduzierte sich der Nettoumsatz in Lokalwährung um –2% gegenüber dem Vorjahr, während der Gesamtmarkt um –6% schrumpfte. Für Charles Vögele bietet dieser Markt Wachstumspotenzial, das in Zukunft besser ausgeschöpft werden soll. Die Märkte in Central & Eastern Europe (CEE) kennzeichneten sich durch grosse regionale Unterschiede. In Polen zeigte sich das Umfeld nach wie vor anspruchsvoll. Auch Slowenien und Österreich blieben hinter den Erwartungen zurück. In Ungarn hingegen konnte Charles Vögele die Verkäufe konsolidieren. In den anspruchsvollen Märkten Belgien und Niederlande (Benelux) gelang es Charles Vögele, den Nettoumsatz währungs-und flächenbereinigt um 5% zu steigern.

Rückbesinnung auf traditionelle Stärken

Im ersten Halbjahr 2012 fokussierte Charles Vögele seine Aktivitäten wieder verstärkt auf die Bedürfnisse der Stammkundschaft: Frauen und Männer im Alter von 40 Jahren plus. Mit dem Ziel, die bestehende Verunsicherung unter den Kunden abzubauen, arbeitete Charles Vögele intensiv am Produkt und an einer klaren Positionierung. Dank der Neuausrichtung der Organisation entlang des Wertschöpfungsprozesses gelang es, die Komplexität in der Beschaffung zu reduzieren und die Verlässlichkeit und Qualität in den Prozessen und beim Produkt deutlich zu steigern. Erste Erfolge werden im zweiten Halbjahr sichtbar sein, zeigt sich Charles Vögele überzeugt. Die Einführungsschwierigkeiten in der Logistik seien überwunden und die Warenversorgung funktioniert seit Beginn des Jahres wieder einwandfrei. Durch das Outsourcing der Logistik profitiert das Unternehmen jetzt von einer Flexibilisierung der Kostenstruktur und tieferen Investitionen. Gesteigerte Sachkompetenz auf allen Ebenen. (vögele/mc/cs) 

 

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