Orior H1: Umsatz etwas unter dem Vorjahr

Orior H1: Umsatz etwas unter dem Vorjahr

Orior-VRP Rolf Sutter.

Zürich – Die Nahrungsmittelgruppe Orior hat im 1. Semester unter der stagnierenden Kaufkraftentwicklung der Schweizer Konsumenten und dem zunehmenden Einkaufstourismus für den Detailhandel etwas gelitten. Die erwirtschafteten Nettoumsätze bewegten sich entsprechend leicht unter der Vorjahresperiode, der Reingewinn lag allerdings deutlich über dem Vorjahr. Die Aussichten für das zweite Halbjahr werden ausserdem als «ansprechend» beurteilt.

Der Umsatz im ersten Semester blieb mit 244,1 Mio CHF rund 1% unter Vorjahr. Eine Minusteuerung, erstmalig leicht rückläufige Volumen in der Gastronomie sowie das Verschieben von gewissen Verkaufsaktivitäten hätten trotz Mehrumsätzen in verschiedensten Kategorien nicht ganz wettgemacht werden können, teilte die im Bereich Frisch-Convenience-Food und Fleischveredelung tätige Orior mit. Trotz weiter steigendem Preisdruck sei der Betriebserfolg – gemessen am EBITDA – mit +1,7% auf 26,6 Mio CHF aber erneut verbessert werden. Daraus errechnet sich eine EBITDA-Marge von 10,9%, nach 10,6% im Vorjahr.

Reingewinn legt um 32 % zu
Der EBIT erreichte mit 19,3 Mio CHF ziemlich genau das Resultat des Vorjahres. Überdurchschnittlich zulegen konnte die Gesellschaft mit +32% beim Reingewinn auf 13,6 Mio CHF. Dieses Ergebnis resultiere neben der operativen Leistung insbesondere aus der deutlich tieferen Nettoverschuldung, heisst es.

Orior hat mit den vorgelegten Zahlen die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) leicht verfehlt. Diese hatten einen Umsatz von 250,3 Mio, einen EBIT von 20,1 Mio sowie einen Reingewinn von 14,3 Mio CHF geschätzt.

Refinement wächst um 4,7 %
Das nach wie vor grösste Segment Refinement wies in der Berichtsperiode ein Wachstum von 4,7% auf 152,5 Mio CHF auf. Trotz volatilen Rohstoffkosten, einem aggressiven Konkurrenzumfeld und einer leichten Minusteuerung, habe dieses Segment die EBITDA-Marge auf 9,3% oder 14,1 Mio CHF von 9,1% oder 13,2 Mio steigern können.

Convenience: «Vorübergehender» Umsatzrückgang
Das Segment Convenience musste «vorübergehend» einen Umsatzrückgang hinnehmen, konnte seine Profitabilität aber steigern. Mit einem Umsatz von 92,1 Mio CHF (–7,7%) erreichte die EBITDA-Marge 15,5% (VJ 14,9%). Die fehlenden Umsätze gegenüber dem Rekordjahr 2010 fielen den Angaben zufolge zum Teil auf das Auslaufen eines Liefervertrages zurück, der noch nicht vollständig mit neuen Aufträgen in diesem attraktiven Wachstumsmarkt kompensiert werden konnte.

Auslandsaktivitäten: Eurokurs belastet Marge
Die Auslandsaktivitäten im Segment Corporate, Export und Logistik legten umsatzmässig «erfreulich» zu (+27%), der Eurokurs habe die Marge jedoch erheblich belastet. Zur Modernisierung des Logistikunternehmens Lineafresca seien beträchtliche Investitionen getätigt worden, welche der langfristigen Effizienzsteigerung dienten. Der erzielte EBITDA sei mit –1,9 Mio CHF «erwartungsgemäss leicht negativ».

Optimistischer Ausblick
Für den Ausblick zeigt sich Orior optimistisch. Das zweite Halbjahr werde sich, unter Vorbehalt unvorhersehbarer Entwicklungen, sowohl umsatz- wie ertragsmässig «solide auf Vorjahresniveau» bewegen, heisst es. Trotz voraussichtlich leicht höheren Rohstoffpreisen rechnet Orior aufgrund der Wettbewerbssituation aber nicht damit, am Markt höhere Verkaufspreise durchsetzen zu können.

Die laufenden Wertschöpfungsinitiativen und tieferen Finanzierungskosten dürften jedoch einen ausgleichenden bis günstigen Einfluss auf der Kostenseite haben. Die wachstumsstützenden Massnahmen, insbesondere die getätigten Arrondierungen und eventuelle Kooperationsvereinbarungen, würden hingegen erst ab 2012 Einfluss auf den Geschäftsverlauf haben. (awp/mc/pg)

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