Sunrise wächst wieder – Ab 2015 schwarze Zahlen erwartet

Sunrise wächst wieder – Ab 2015 schwarze Zahlen erwartet

Sunrise-CEO Libor Voncina. (Foto: Sunrise)

Zürich – Sunrise hat im vergangenen Geschäftsjahr zurück zum Wachstum gefunden. Auch im laufenden Jahr sieht das Management das «Momentum» auf seiner Seite. Unter dem Strich will das Telekomunternehmen im 2015 schwarze Zahlen schreiben. Das vor dem Börsengang im Februar abgegebene Dividendenversprechen wurde erneuert.

Für Sunrise gibt es eine Zeit vor und eine Zeit nach dem Börsengang. Ein Unterschied soll sich zum Beispiel auf der untersten Zeile der Erfolgsrechnung zeigen: CFO André Krause stellte am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz für die Zukunft Gewinne in Aussicht.

Zuletzt schrieb Sunrise rote Zahlen, für 2014 resultierte ein Verlust von 8,4 Mio CHF. Dieses Minus hatte allerdings laut dem Management in erster Linie buchhalterischen Charakter, die in der Besitzerstruktur gründete. Der statutarische Abschluss zeige hingegen ein positives Ergebnis. Auch bezahle das Unternehmen Steuern.

Dass das Vorzeichen nun auch offiziell ändert, hat mit dem Börsengang vom Februar zu tun. Mit der Kapitalerhöhung beim IPO hätten sich die Schulden fast halbiert, und die verbliebene Schuldenlast sei zu deutlich besseren Konditionen refinanziert worden, sagte Krause. Die Zinslast werde sich dadurch um rund 170 Mio CHF verringern – wobei im laufenden Jahr noch nicht der ganze Effekt zum Tragen komme, weil noch einige Wochen mit der alten Zinslast anfielen.

Wieder Wachstum
Schon im letzten Jahr wurden laut CEO Libor Voncina «eine Vielzahl von Meilensteinen» erreicht. Insbesondere fand Sunrise zurück zum Wachstum. Der Umsatz stieg um 3,1% auf 2,08 Mrd CHF, nachdem im Vorjahr noch eine Umsatzeinbusse verbucht werden musste. Besonders ausgeprägt war die positive Entwicklung zum Jahresende.

Basis dafür war laut dem Management ein «Feuerwerk an Innovationen». Vor allem der Mobilfunkbereich habe sich dadurch «sehr dynamisch» entwickelt, sagte CFO Krause. Der Umsatz dieser Sparte erhöhte sich um 7,3% auf 1,36 Mrd CHF. Im Bereich Internetdienste nahmen die Erträge um 3% auf 204 Mio CHF zu. Rückläufig waren sie hingegen im Segment Festnetz, wo sie um 6,6% auf 521 Mio CHF zurück gingen. Besonders stolz ist das Management darauf, im Geschäftskundebereich Grosskunden gewonnen zu haben.

Basis für die Erfolge waren höhere Investitionen. Diese nahmen um 27% auf 356 Mio CHF zu. Im ähnlichen Stil geht es allerdings nicht weiter. «Damit ist der Peak erreicht», so CEO Voncina. Nun sollen die Investitionen auf ein normalisiertes Niveau zurückfallen, das bei rund 220-230 Mio CHF liege. Dieses genüge, um das Netz auf einem hohen Qualitätsstandard zu halten, hiess es.

Beim operativen Ergebnis machte das Unternehmen vergleichbare Fortschritte wie beim Umsatz. Der bereinigte EBITDA nahm um 2,8% auf 638 Mio CHF und der ausgewiesene EBITDA um 4,3% auf 640 Mio CHF zu.

Optimistischer Ausblick
Für das laufende Jahr ist das Management optimistisch. Das laufende Geschäft zeige, dass das «Momentum» weiterhin vorhanden sei. Dafür soll auch Tennisstar Roger Federer als Werbeträger sorgen, der laut dem CEO die Lücke zwischen den Fortschritten des Unternehmens und dem Bewusstsein der Bevölkerung dafür füllen soll.

Keine grossen Sorgen macht sich Voncina wegen des Besitzerwechsels bei Orange. Die Ausgangslage für den neuen Besitzer Xavier Niel, der in Frankreich mit Billigangeboten Erfolge feierte, sei hierzulande eine andere, sagte er zur Begründung. Die Schweizer Kundschaft wolle in erster Linie Qualität.

Keine Neuigkeiten gab es zum gemeinsamen Projekt von Sunrise mit Orange, das ein Teilen der beiden Mobilfunknetze untersucht. Voncina rechnet für den Verlauf des Jahres mit ersten Resultaten.

Bestätigt wurde die Guidance für die Dividende ab 2015: So sollen in gut einem Jahr für das laufende Geschäftsjahr unverändert 135 Mio CHF an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Für das abgelaufene Jahr gibt es hingegen keine Dividende.

An der Börse verlieren die Sunrise-Papiere bis um 14.20 Uhr 0,8%, während der Gesamtmarkt (SPI) um 1,1% nachgibt. (awp/mc/upd/ps)

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