Romande Energie erleidet 2014 hohen Verlust

Romande Energie erleidet 2014 hohen Verlust

Pierre-Alain Urech, CEO Romande Energie.

Morges – Der Energiekonzern Romande Energie hat im Geschäftsjahr 2014 das Betriebsergebnis verbessert. Jedoch belasten Wertberichtigungen auf den Beteiligungen von Alpiq und Forces motrices Hongrin-Léman (FMHL) so stark, dass unter dem Strich ein grosser Verlust resultierte. Dank der gemäss dem Unternehmen guten operativen Leistung, kommen die Aktionäre dennoch in den Genuss einer zum Vorjahr unveränderten Dividendenausschüttung.

Insgesamt weist Romande Energie einen Reinverlust in der Höhe von 147 Mio CHF aus, nach einem Gewinn im Vorjahr von 67,9 Mio, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Die mit Romande Energie assoziierten Gesellschaften drücken dabei mit 243 Mio CHF (VJ +7,08 Mio) auf das Ergebnis.

Mit dem Preisrückgang am Elektrizitätsmarkt musste Alpiq 2014 Wertberichtigungen im Umfang von 1 Mrd CHF vornehmen. Dies habe bei der EOS Holding (EOSH) zu einer Neubeurteilung des 31,4%-Pakets an Alpiq und einer Wertberichtigung von 360 Mio geführt, heisst es weiter. Romande Energie hält knapp 30% an der EOSH und somit mache der Alpiq-Effekt einen Betrag von -190 Mio in der Erfolgsrechnung aus. Zusätzlich belastete die FMHL-Wertberichtigung von 58 Mio CHF das Ergebnis. Die restlichen assoziierten Gesellschaften trugen einen positiven Betrag von 5 Mio bei.

Operatives Ergebnis steigt
Besser lief es der Gesellschaft im operativen Geschäft, wo die tieferen Strompreise und der tiefere Energieverbrauch der Kunden einen Rückgang der Gesamtkosten für den Stromeinkauf um 13% auf 190 Mio CHF bewirkten. Gleichzeitig konnte der Betriebsaufwand mehr oder weniger auf Vorjahresniveau (+1,5%) gehalten werden. So nahm der EBIT um beinahe 37% auf 94 Mio und der EBITDA um 22% auf 150 Mio zu. Der Bruttobetriebsgewinn erhöhte sich um 11% auf 289 Mio.

Den Nettoumsatz steigerte Energie Romande um leichte 0,9% auf 583 Mio CHF, dies dank der Umsatzzunahme im Vertrieb um 3,7%. Da die Wetterbedingungen weniger günstig waren als 2013, produzierten die Elektrizitätswerke der Gruppe im Jahr 14% weniger Strom. Diese Stromerzeugung entsprach 14% der Elektrizität, die Romande Energie an ihre Kunden absetzte. Die über das Netz der Gruppe vertriebene Energie nahm um 3,3% auf 2’802 GWh ab, die insgesamt abgesetzte Energie erhöhte sich um 3,0% auf 3’265 GWh.

Den Aktionären soll mit Blick auf das «gute Ergebnis der operativen Tätigkeit» eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von 30 CHF je Aktie ausgeschüttet werden.

EBIT 2015 auf Vorjahresniveau
Im Ausblick geht Romande Energie für 2015 von einem Betriebsergebnis aus, das in etwa gleich hoch ausfallen dürfte wie 2014. Dies unter der Voraussetzung, dass keine ausserordentlichen Ereignisse eintreten. Allerdings seien viele Rahmenbedingungen am Energiemarkt nach wie vor ungewiss etwa auch mit Blick auf die Verhandlungen mit der EU über ein Stromabkommen oder auf die geplante vollständige Öffnung des hiesigen Strommarkts bis hin zur Energiestrategie 2050.

Romande Energie könne aber trotzdem Stossrichtungen in der Firmenstrategie beibehalten. Bei den Energiedienstleistungen biete die Gruppe nebst Angeboten von Gebäudeenergien, Beleuchtungssystemen oder thermischen Systemen und werde auch Photovoltaik-Angebote für Privatpersonen anbieten. In der Produktion will man den Kraftwerkpark ausbauen mit Priorität auf erneuerbare Energien. Für den Kauf von Anlagen in Frankreich und Deutschland Investitionen in der Grössenordnung von knapp einer Milliarde Franken vorgesehen.

Auch in die Stromnetze würden regelmässig Investitionen von rund 50 Mio CHF pro Jahr getätigt, heisst es. Ein wichtiges Ziel sei die Entwicklung von Smart Grids und des Glasfasernetzes.

Derweil beeinflusse die Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 durch die SNB und der dadurch erstarkte Franken das Ergebnis der Gruppe «unter normalen Umständen nicht signifikant». Die neue Ausgangslage werde sich zwar negativ auf die Umrechnung der Rechnungsabschlüsse der Euro-Einheiten auswirken. Ebenfalls negativ betroffen seien einige Cash-Flow-Positionen. Im Gegenzug verbessere sich durch den schwächeren Euro die Wettbewerbsfähigkeit der Angebote im freien Markt, wovon auch die Kunden profitieren. (awp/mc/upd/ps)

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