Italien: Mafia wird zum Wirtschaftsproblem

Den Festgenommenen wird unter anderem Geldwäscherei und Erpressung vorgeworfen. Sie hatten ein Wirtschaftsimperium dank der Schutzgelder aufgebaut, die ihnen Geschäftsleute in Palermo zahlten. Immobilien im Wert von 16 Millionen Euro wurden beschlagnahmt.


Händler zahlen schätzungsweise 30 Milliarden an die Mafia
Der Präsident der parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission, Francesco Forgione, rief die Geschäftsleute zur Revolte gegen die Erpressung der Cosa Nostra auf. «Die Polizei macht ihren Teil. Wichtig ist jedoch, dass Unternehmer und Geschäftsleute die Kraft finden, gegen die Mafia zu revoltieren», sagte Forgione. Der Druck des organisierten Verbrechens lastet immer schwerer auf der italienischen Wirtschaft. Laut der jüngsten Studie des Kaufleute-Verbands «Confesercenti» müssen italienische Händler den Kriminellen pro Jahr insgesamt 30 Mrd. Euro zahlen.


Bis 80 Prozent der Unternehmer zahlen Schutzgelder
Der Umsatz, den das Organisierte Verbrechen durch Erpressung von Unternehmen und Kaufleuten generiert, beträgt 77,8 Mrd. Euro und ist damit so hoch wie der eines Grossunternehmens. In einigen Regionen Süditaliens wie Sizilien und Kalabrien zahlen fast 80 Prozent der Kaufleute Schutzgeld, geht aus dem «Confesercenti»-Papier hervor. Auf Sizilien seien es 50 000. «In einigen Regionen zahlen nur jene Unternehmen, die direkt im Besitz der Mafia stehen, kein Schutzgeld», hiess es im Dossier.

(20 Minuten/mc/hfu)

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