London – Die Ratingagentur Fitch ist nicht Standard & Poor’s (S&P) gefolgt, sondern hat die Top-Bonität der USA bestätigt. Die Kreditwürdigkeit werde weiter mit der Bestnote «AAA» bewertet, wie Fitch mitteilte. Der Ausblick für das Rating ist «stabil», was mittelfristig keine Herabstufung erwarten lässt. S&P hatte Anfang August die Bestnote entzogen und diese um eine Note auf «AA+» gesenkt.
«Die wichtigsten Pfeiler der aussergewöhnlichen Kreditwürdigkeit der USA bleiben intakt», begründete Fitch seine Einschätzung. So habe die USA weiterhin eine entscheidende Rolle im Weltfinanzsystem. Die Volkswirtschaft sei flexibel, breit aufgestellt und wohlhabend. Flexible Wechselkurse und die Geldpolitik erlaubten es den USA wirtschaftliche Schocks abzufedern.
Ratingüberprüfung bei Verfehlen der Sparziele
Allerdings will Fitch das Rating überprüfen. Demokraten und Republikaner hatten sich auf einen gemeinsamen Kongressausschuss geeinigt der bis Ende November Vorschläge zur Senkung des Haushaltsdefizit vorlegen soll. Sollte sich die Einsparungen auf weniger als 1,2 Billionen Dollar belaufen, werde Fitch reagieren. Wahrscheinlich werde man dann den Ausblick für die Kreditwürdigkeit auf negativ setzen, schreibt Fitch. Dann würde den USA auf Sicht von zwei Jahren eine Herabstufung drohen. Eine Herabstufung um eine Note sei eher unwahrscheinlich.
Erleichterung an den Aktienmärkten
Die Aktienmärkte reagierten mit Erleichterung auf die Entscheidung. So gab der Deutsche Aktienindex anfängliche Verluste teilweise wieder ab. Der Eurokurs stieg zum Dollar sogar leicht an. Zuletzt hatte der Euro jedoch immer von gesunkener Unsicherheit profitiert. Die Herabstufung durch Standard & Poor’s hatte hingegen zu Beginn der vergangenen Woche noch zu merklichen Kursverlusten an den Aktienmärkten geführt, während US-Anleihekurse sogar weiter gestiegen waren. Für viele Anleger gibt es laut Händler keine wirkliche Alternative zum US-Staatsanleihenmarkt. (awp/mc/pg)
