GAM: Weniger verdient – Frankenstärke belastet AuM

GAM: Weniger verdient – Frankenstärke belastet AuM
Rücktritt angekündigt: GAM-VRP Johannes de Gier.

Johannes de Gier, CEO und VRP der GAM Holding.

Zürich – Die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens gegenüber den wichtigsten Währungen hat Spuren im Halbjahresergebnis des Vermögensverwalter GAM Holding hinterlassen. So verringerten sich die verwalteten Vermögen wegen der Aufwertung der Berichtswährung und auch der Geschäftsertrag nahm ab. Kurzfristig erwartet das Institut keine Trendwende, bestätigt indes seine mittelfristigen Ziel.

Dem Asset Manager flossen im ersten Halbjahr Neugelder von netto 0,6 Mrd CHF zu verglichen mit einem Zustrom von 5,6 Mrd CHF. Dabei akquirierte das Segment GAM insgesamt 0,4 (VJ 3,6) Mrd CHF an Neugeldern und das Segment Swiss & Global Asset Management von 1,3 (7,4) Mrd CHF. Turbulente Finanzmärkte sowie Bedenken hinsichtlich makroökonomischer und geopolitischer Entwicklungen hätten für Unsicherheit bei den Anlegern gesorgt und deren Investitionsaktivitäten deutlich gebremst, schreibt dazu das Institut.

Vermögen von 113,5 Mrd. Franken betreut
Insgesamt betreute die Gruppe per Mitte Jahr Vermögen von 113,5 Mrd CHF nach 118,7 Mrd CHF per Ende März. «Die Tatsache, dass wir verwaltete Vermögen und Erträge in Schweizer Franken ausweisen, schafft angesichts der seit Anfang Juli nochmals deutlichen Aufwertung gegenüber dem US-Dollar und Euro eine signifikante Hürde für unser Gewinnwachstum – trotz der positiven Entwicklung unserer operativen Geschäftsbereiche», wird Johannes de Gier, Verwaltungspräsident und CEO der Gruppe, in der Pressemitteilung zitiert.

Rückgang des Geschäftsertrags um 20 %
Die Geschäftseinheit GAM musste indes einen Rückgang des Geschäftsertrags gegenüber dem Vorjahr von 20% auf 195,9 Mio CHF hinnehmen. Allerdings konnten die Kosten in fast derselben prozentualen Grössenordnung (-19%) auf 131,2 Mio CHF reduziert werden. Die Cost/Income-Ratio belief sich somit auf 67,0% (66,2%). Vor Steuern verblieb ein um 21% tieferer Gewinn von 64,7 Mio CHF.

Das Segment Swiss & Global Asset Management konnte dagegen den Betriebsertrag um 7% auf 114,1 Mio CHF steigern, während die Betriebskosten mit 59,0 Mio CHF auf Vorjahresniveau verharrten. Die Cost-Income/Ratio belief sich auf 51,7% (55,1%). Vor Steuern verdiente die Einheit 55,1 Mio CHF und damit 15% mehr als im Vorjahr.

Betriebsertrag auf Gruppenebene 12 % tiefer
Auf Gruppenebene verringerte sich der Betriebsertrag um 12% auf 324,9 Mio CHF. Der Geschäftsaufwand schlug mit 200,2 Mio CHF (-14%) zu Buche. Daraus errechnet sich eine Cost/Income-Ratio von 61,6% nach 63,1% in der Vorjahresperiode. Die Bruttomarge wird mit 55,2 Basispunkten (BP) nach 62,4 BP ausgewiesen. Bereinigt um einige nicht zahlungswirksame Positionen erzielte die GAM Holding einen operativen Reingewinn von 100,4 Mio CHF, was 6% weniger als im Vorjahr ist. Damit hat das Institut die Erwartungen der Analysten übertroffen, die im Durchschnitt mit 94,4 Mio CHF gerechnet hatten.

Vorsichtiger Ausblick
Den Ausblick für das zweite Halbjahr beurteilt die Gruppe nach wie vor vorsichtig. «Die von uns angestrebten Zielvorgaben bei den Netto-Neugeldern lassen sich zwangsläufig nur erreichen, wenn sich das Niveau der Kundenaktivitäten wieder normalisiert» so de Gier. Kurzfristig erwarte er zwar keine Trendwende, die operativen Geschäftsbereiche seien jedoch dank ihrem breit gefächerten Produktangebot gut aufgestellt, um sich bietende Chancen zu nutzen. «Sobald sich das Umfeld verbessert, dürfte unsere laufende Expansion in Schlüsselmärkten ausserdem weiteres Wachstumspotenzial freisetzen», so de Gier weiter.

Bestätigt werden die im März revidierten mittelfristigen Ziele für beide Geschäftssegmente, wie den Präsentationsunterlagen zum Halbjahresabschluss zu entnehmen ist. Unter anderem peilt der Vermögensverwalter in der Geschäftseinheit GAM ein Neugeldwachstum von 6-10% an. (awp/mc/pg)

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