UBS 2024 vor wichtigen Meilensteinen für CS-Integration

UBS 2024 vor wichtigen Meilensteinen für CS-Integration
Gehalt gibt zu reden: UBS-CEO Sergio Ermotti. (Foto: UBS)

Zürich – Die Integration der Credit Suisse hat die UBS im Schlussquartal 2023 erneut in die Verlustzone gezogen. Für das Gesamtjahr schreibt die grösste Schweizer Bank dank der massiven Buchgewinne aus der CS-Übernahme aber einen riesigen Jahresgewinn. 2024 stehen nun wichtige Meilensteine bezüglich der Integration der einstigen Konkurrentin bevor.

Der erneute Verlust im vierten Quartal 2023 in Höhe von 279 Millionen Dollar (Q3 -785 Mio) war allerdings nicht nur auf die hohen Aufwendungen für die Integration der übernommenen Credit Suisse zurückzuführen. Belastet wurde das Resultat auch von einer Wertberichtigung auf den Anteil der Grossbank an der Schweizer Börse SIX in Höhe von rund einer halben Milliarde Dollar, wie dem am Dienstag veröffentlichten Quartalsbericht der UBS zu entnehmen ist.

Für das Gesamtjahr kann die UBS noch immer einen absoluten Rekordgewinn von 29,0 Milliarden Franken ausweisen. Die Zahl ist allerdings auf den hohen Milliarden-Buchgewinn aus der von den Schweizer Behörden verordneten CS-Übernahme zurückzuführen, weil die Bewertung der von der Konkurrentin übernommenen Vermögenswerte sehr deutlich über dem Kaufpreis lag.

Kosten um 4 Milliarden gesenkt
Die Kostensenkungen im Zug der CS-Integration setzten sich im vierten Quartal fort: Per Ende Geschäftsjahr habe die UBS die Kosten bereits um rund 4 Milliarden Dollar heruntergebracht im Vergleich zum kombinierten Ergebnis der beiden Grossbanken im Geschäftsjahr 2022, betonte die Bank.

Das widerspiegelt sich auch in der Anzahl der Arbeitsplätze: Alleine im vierten Quartal 2023 sank die Stellenzahl um weitere rund 4300. Die Zahl der Vollzeitstellen lag damit Ende Dezember bei knapp 113’000 Personen, dazu kamen rund 25’000 externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Hohe Kostenziele
Die Bank sieht nun eine erste Phase der Integration abgeschlossen. «In der jetzt anstehenden nächsten Phase der Integration fokussieren wir uns darauf, das übernommene Geschäft zu restrukturieren und zu optimieren», sagte UBS-CEO Sergio Ermotti. Er betonte aber auch: «Unser Weg in den nächsten drei Jahren wird nicht immer nur geradeaus führen, aber die Strategie ist klar.»

Nicht zuletzt will die Bank die Kosten weiter stark reduzieren. Die jährlichen Kosten sollen bis Ende 2026 laut den neuen Vorgaben um 13 Milliarden Dollar unter dem Stand von 2022 zu liegen kommen. Bisher hatte die UBS ihr Ziel für die Kosteneinsparungen auf mehr als 10 Milliarden Dollar bis Ende 2026 beziffert.

Meilensteine
Wohl wichtigster nächster Meilenstein ist die Fusion der noch immer separat geführten rechtlichen Einheiten UBS AG und Credit Suisse AG, die bis zum Ende des zweiten Quartals 2024 vorgesehen ist. Diese bildet nicht zuletzt auch die Voraussetzung für umfangreiche weitere Effizienzgewinne. «Wir betreiben heute noch immer zwei global systemrelevante Banken», sagte CEO Ermotti vor den Medien.

Für die Schweiz ist die Fusion der Ländergesellschaften von UBS und CS nun «voraussichtlich vor Ende des dritten Quartals 2024» zu erwarten. Das wird auch sichtbare Auswirkungen auf das hiesige Filialnetz zeigen, wie CEO Ermotti an einer Medienkonferenz bestätigte: Die künftige Zahl der Filialen werde wohl «eher in Richtung der Anzahl UBS-Geschäftsstellen vor der CS-Übernahme» gehen.

Progressive Dividende
Die UBS will aber auch ihre Aktionäre zufriedenstellen. Für das Geschäftsjahr 2023 richtet sie eine Dividende von 0,70 Dollar pro Aktie aus und verspricht über die kommenden Jahre eine ansteigende Dividendenausschüttung. Zudem will sie ihre Aktienrückkäufe wieder aufnehmen: Im laufenden Jahr dürfte sie bereits Rückkäufe von bis zu 1 Milliarde Dollar vornehmen.

Die Investoren zeigten sich am Dienstag dennoch zurückhaltend: Die UBS-Aktien gaben am Schweizer Markt klar nach und notierten zu Handelsschluss 4,4% tiefer. In ersten Marktreaktionen wurden zwar die geplanten Ausschüttungen positiv herausgehoben. Andererseits habe das Ergebnis auf der Kostenseite enttäuscht, auch wenn die Bank klare Fortschritte bei der Restrukturierung zeige. (awp/mc/ps)

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