Merck KGaA greift bei Problemtochter Serono durch

Merck KGaA greift bei Problemtochter Serono durch

Merck-CEO Karl-Ludwig Kley.

Hamburg – Der neue Pharmachef Stefan Oschmann räumt einem Bericht der «Financial Times Deutschland» zufolge beim Chemie- und Arzneikonzern Merck KGaA auf. Zwei Vorstände des wichtigsten Teilkonzerns Merck Serono scheiden demnach kurzfristig aus: US-Chef Fereydoun Firouz verliess das Unternehmen in der vorigen Woche.

Roberto Gradnik, der unter anderem das kriselnde Multiple-Sklerose-Geschäft verantwortet, wird Ende Juni folgen. Entsprechende Informationen der «FTD» vom Montag habe Merck auf Anfrage bestätigt. Die Pharmasparte Merck Serono macht mit 5,8 Milliarden Euro Jahresumsatz fast zwei Drittel des Darmstädter DAX-Konzerns aus. Der Bereich ist zum akuten Problemfall geworden, weil die Multiple-Sklerose-Pille Cladribin an den Zulassungsbehörden in Europa und Amerika scheiterte. Damit fallen fest eingeplante Milliardenumsätze weg.

Strukturelle Probleme
Oschmann macht laut Bericht aber auch strukturelle Probleme im Konzern aus: unter anderem zu viel Bürokratie und Komplexität als Folge der Fusion von Merck und Serono 2007. Daher bastelt Merck nach «FTD»-Informationen auch an einem Stellenabbauprogramm, das vor allem den Standort Genf betreffen wird. Oschmann und Merck-Chef Karl-Ludwig Kley kündigten auf der Hauptversammlung schon Kostensenkungen an. Details sollen aber erst in der zweiten Jahreshälfte bekannt werden, wenn auch der neue Finanzchef Matthias Zachert an Bord ist. Er tritt sein Amt am 1. Juni an. (awp/mc/ps)

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