Niedrige Spritkosten sorgen bei Air France-KLM für operativen Gewinn

Niedrige Spritkosten sorgen bei Air France-KLM für operativen Gewinn
IATA-Direktor Alexandre de Juniac.

Alexandre de Juniac, CEO Air France-KLM.

Paris – Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM hat dank niedrigerer Spritpreise im vergangenen Jahr den ersten operativen Gewinn seit langem erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag 2015 bei 816 Millionen Euro, nach einem Verlust von 129 Millionen Euro im Vorjahr, wie die Gesellschaft am Donnerstag in Paris mitteilte. Einen operativen Gewinn hatte es zuletzt 2010 gegeben. Analysten hatten mit einem niedrigeren Ergebnis gerechnet.

Air France-KLM bleibt aber weiter vorsichtig, weil Restrukturierungspläne ausstehen, ohne die sich das Unternehmen gegenüber der Konkurrenz unterlegen sieht. «Trotz des günstigen Umfelds hervorgerufen durch die niedrigen Brennstoffkosten bestätigen wir unser Ziel, unsere Wettbewerbsfähigkeit in einem unsicheren ökonomischen und geopolitischen Umfeld zu stärken», sagte Konzernchef Alexandre de Juniac laut Mitteilung. Die Aktie legte im frühen Handel deutlich zu. Der Kurs stieg um fast 6 Prozent.

Air France-KLM will die Personalkosten runterbringen, um mit der Konkurrenz der Billigflieger und der Stärke der arabischen Konkurrenz auf der Langstrecke mithalten zu können. Gegen die Kürzungsmassnahmen hatte es zum Jahreswechsel erhebliche Proteste gegeben. Medienberichten zufolge steht jetzt ein Abbau von rund 1400 Stellen bevor, vor allem beim Bodenpersonal.

22% an Spritkosten eingespart
2015 lagen die Brennstoffkosten auf vergleichbarer Basis 22 Prozent unter denen des Vorjahres. Auch der schwache Euro wirkte positiv. So stieg der Umsatz um 4,6 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis gab es aber einen Rückgang von 3,2 Prozent. Für einen Knick sorgten auch die Terroranschläge in Paris im November. Air France beziffert die Auswirkungen auf 120 Millionen Euro, die beim Umsatz fehlten.

Unter dem Strich verdiente das Unternehmen angesichts verschiedener Einmaleffekte 118 Millionen Euro, vor einem Jahr stand ein Minus von 225 Millionen Euro. Auch ohne Sondereffekte hätte es aber diesmal einen Gewinn gegeben.

Einen konkreten Ausblick für 2016 gab de Juniac nicht. Zwar rechnet das Unternehmen mit weiter niedrigen Spritkosten. Diese dürften aber grossenteils aufgezehrt werden durch den Preisdruck wegen der Überkapazitäten auf einigen Märkten sowie durch negative Währungseffekte.

Angesichts dieser Ausgangslage will Air France-KLM die Kosten weiter senken. Die Investitionspläne für 2016 (bisher zwischen 1,6 und 2 Milliarden Euro) und das Verkaufsprogramm (bisher zwischen 200 und 500 Millionen Euro) will der Lufthansa -Konkurrent überdenken. (awp/mc/ps)

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