EU-Schluss: Knappes Minus nach Höhenflug – Gewinnmitnahmen

EU-Schluss: Knappes Minus nach Höhenflug – Gewinnmitnahmen

London – Die europäischen Börsen haben am Donnerstag ihrem jüngsten Höhenflug Tribut gezollt und knapp im Minus geschlossen. Auch von der verhaltenen Kursentwicklung an der Wall Street und schwachen US-Konjunkturdaten kam keine Unterstützung. Ein Vermögensverwalter sprach von Gewinnmitnahmen am europäischen Aktienmarkt. Eine Korrektur sei zwar möglich. Doch angesichts der massenhaft vorhandenen Liquidität und Käufen bei kurzzeitigen Rücksetzern sei er mit Blick auf die weitere Entwicklung optimistisch.

Der EuroStoxx 50 verlor 0,10 Prozent auf 2.806,70 Punkte. Am Vortag war der Leitindex der Eurozone noch auf dem höchsten Stand seit Juli 2011 aus dem Handel gegangen. Der Cac 40 in Paris sank am Donnerstag um 0,08 Prozent auf 3.979,07 Punkte, und für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,09 Prozent auf 6.687,80 Punkte bergab.

Aus Branchensicht hatte der Konsumgütersektor mit plus 1,31 Prozent im Stoxx Europe 600 die Nase vorn. Dazu trug Richemont bei. Der schweizerische Luxusgüterhersteller hatte im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig zugelegt und die Erwartungen der Experten übertroffen. Die Aktien stiegen an der Spitze des Stoxx 50 um 7,57 Prozent. Dagegen verloren die Lebensmittel- und Getränkehersteller am Ende der europäischen Branchenübersicht 0,73 Prozent.

Versorgeraktien fielen im Schnitt um 0,48 Prozent. Hier schlug ein negativer Analystenkommentar zu Buche: Die US-Investmentbank Merrill Lynch hatte die Papiere von Electricite de France (EdF) auf «Underperform» abgestuft. Die Titel sanken als Schlusslicht im Cac 40 um 5,24 Prozent.

Die Aktien des Medien- und Telekomkonzerns Vivendi waren mit minus 2,67 Prozent schwächster Wert im EuroStoxx 50. Der Computerspiele-Entwickler Activision Blizzard, eine Tochter von Vivendi, hat Medienberichten zufolge einen Plan aufgeschoben, eigene Aktien von der Mutter Vivendi zurückzukaufen. Dagegen bescherten positive Aussagen zum Neugeschäft dem britischen Versicherer Aviva Kursgewinne von 7,24 Prozent und die Führungsposition im FTSE 100.

Schlusslicht im schweizerischen Leitindex SMI waren die Aktien von Zurich mit einem Minus von 3,22 Prozent. Die niedrigen Zinsen hatten den Versicherer zum Jahresauftakt belastet. Zudem war das Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen nicht ganz so gut gelaufen wie von Experten erwartet. (awp/mc/ps)

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