Artur P. Schmidt: Hehlerrepublik Deutschland

Von Artur P. Schmidt
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Ein Staat der seinen Unternehmern mehr als 40% ihrer Einnahmen durch Besteuerung stiehlt, braucht sich nicht zu wundern, wenn immer mehr Menschen ihr hart erarbeitetes Geld im Ausland in Sicherheit bringen. Wenn der Staat dann auch noch Hehlerei forciert, kann man nur hoffen, dass die gesamte Bundesregierung in Bälde ihrer Immunität enthoben und vor dem Bundesverfassungsgericht abgeurteilt wird. Gleiches gilt für die Politiker in Nordrhein-Westfalen, die nun als Staathalter einer zunehmend totalitären Kanzlerin mit dem Kauf der Steuerdaten-CD die Treibjagd auf angebliche Steuerkriminelle eröffnen sollen.


Staatliche Verschwendungssucht& 
Thomas Jefferson baute in der amerikanischen Verfassung ein Grundrecht ein, dass jedem Amerikaner die Möglichkeit gibt, die Zahlung von Einkommenssteuer zu verweigern, da die heutigen Steuergesetze im Grunde genommen illegal sind und keine Gesetzesgrundlage haben, da alle Staaten an der Krankheit der Verschwendungssucht leiden, wozu er ausführte: «Ich betrachte die Sparsamkeit als eine der ersten und wichtigsten Tugenden und die öffentliche Verschuldung als die grösste Gefahr. Wir haben also die Wahl zwischen Sparsamkeit und Freiheit, zwischen Verschwendung und Knechtschaft. Wenn wir die Regierung abhalten können, unter dem Vorwand der Sorge für das Volk die Arbeit des Volkes zu vergeuden, dann wird das Volk glücklich sein.»


Vom Bürger zur Melkkuh
Von Glücklichkeit kann spätestens seit Hartz IV keine Rede mehr sein. Die heutigen Staaten sind durch die Dominanz des internationalen Finanzkapitals abgewirtschaftet worden und melken ihre Bürger täglich wie die Milchkühe. Das durch das Zinseszinssystem errichtete System der Zinsknechtschaft erzeugt durch die Spielcasinos der internationalen Finanzmärkte immer mehr Verlierer, wozu der französische Schriftsteller Charles Peguy bereits anfangs des letzten Jahrhunderts ausführte: «Wir haben eine Welt gekannt… Wer im Spiel sein Glück suchte, konnte verlieren. Wer sich aber auf dieses Spiel nicht einliess, hatte nichts zu verlieren. Sie konnten nicht ahnen, dass eine Zeit anbrechen würde…, in der man, wenn man nicht spielt, immer verliert und noch sicherer verliert, als wenn man spielt.» Die nicht spielenden Steuerzahler wurden durch die Banken-Bailouts der internationalen Bankster-Mafia skrupelos zu Verlierern degradiert und dies obwohl sie gar nicht gespielt haben. Dies beweist, dass die eigentlichen Steuerbetrüger nicht in den Kreisen der normalen Bürger zu suchen sind sondern in den Machteliten der Finanzindustrie und der heutigen Parteien.


Weg frei zum Denunziantenstaat 
Anstatt Steuererleichterungen werden immer mehr versteckte Abgaben eingeführt. Dabei steht schon in der Bibel, dass nicht mehr als der Zehnte Teil vom Bürger erhoben werden darf. Das biblische Gebot sollte deshalb sofort in der Europäischen Verfassung als Grundrecht verankert werden. Das postmoderne Banditentum der heutigen Politiker ist nur dadurch hoffähig geworden, weil dem Staat durch jahrzehntelange Misswirtschaft das Geld ausgegangen ist. Doch das, was durch Steuerfahndung zurückgewonnen werden kann, ist viel zu gering im Vergleich zu den dreistelligen Milliarden-Beträgen, die der Staat den Bürgern gestohlen und den Banken durch Bailouts geschenkt hat, um deswegen den sozialen Frieden zu gefährden. Deshalb schrieb Henry David Thoreau zurecht: «Man sollte nicht den Respekt vor dem Gesetz pflegen, sondern vor der Gerechtigkeit.» Wenn die Staaten anfangen wegen Geldknappheit das Recht zu brechen, dann ist der Weg zu einem Denunziantenstaat wie in der DDR geebnet und es werden die Grundlagen für einen undemokratischen Überwachungsstaat geschaffen.


Merkels Post-Stasi-System
Das gerade die Ex-DDR-Frau Merkel nun ein Post-Stasi-System auf Gesamtdeutschland ausdehnen will, ist wohl die eigentliche Ironie der Geschichte. Als demokratischer Staat muss sich die Schweiz deshalb vehement gegen diese Vorgehensweise zur Wehr setzen, wenn nicht – wie im Fall der US-Kunden – der letzte Funke an Glaubwürdigkeit des schweizerischen Finanzplatzes geopfert werden soll. Die Jagd auf Deutsche, die, weil sie ein Konto in der Schweiz unterhalten, pauschal vorverurteilt werden ist skandalös. Würde es in Deutschland ein gerechtes Steuersystem geben, gäbe es auch keine Steuersünder. Deutschland täte gut daran, sämtlichen Steuersündern, wie es auch in anderen Ländern geschehen ist, eine Amnestie zu gewähren, da sonst dem allgemeinen Bespitzelungsstaat Tür und Tor geöffnet wird.


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Raubzüge lösen die EU-Schuldenprobleme nicht
Deutschland – als oberste Hehler-Republik der europäischen Gemeinschaft – scheint durch das Griechenland-Problem derart geschockt zu sein, dass der gesunde Menschenverstand komplett ausgeschaltet wurde. Wohl deshalb nimmt man einen Rechtsbruch gegenüber der Schweiz in Kauf und vorverurteilt alle deutschen Anleger in der Schweiz als Verbrecher. Mit kriminellen Raubzügen werden die Schuldenprobleme der EU jedoch nicht gelöst, im Gegenteil, die Kluft zwischen den Menschen und ihrem Staat wird immer grösser werden, möglicherweise so gross, dass es bald zu politischen Unruhen kommen kann. Vielleicht sollte die Kanzlerin folgende Weisheit von Henry David Thoreau beherzigen: «Das Gesetz hat die Menschen niemals gerechter gemacht; im Gegenteil, infolge der Achtung vor dem Gesetz werden gute Menschen zu Vollziehern der Ungerechtigkeit!»


Kriminelle Moralpostel
Nicht die Steuerhinterziehung ist das eigentliche Problem, sondern dass der Staat seine Bürger durch Gelddruckorgien enteignet und somit selbst als Krimineller agiert und sich dann anmasst plötzlich den Moralapostel zu spielen, wenn Bürger sich durch Steuerflucht gegenüber diesen kriminellen Praktiken zur Wehr setzen. Hätte Deutschland ein gerechtes Steuersystem wie es die Schweiz anbietet, würden nicht immer mehr Deutsche das Land verlassen. Wenn Deutschland meint, seinem schweizerischen Nachbar zeigen zu müssen, wo der Hammer hängt, so wird dem deutsch-schweizerischen Verhältnis dadurch ein schwerer Schaden zugefügt. Die Schweiz ist sicherlich nicht schuld an der bundesdeutschen Gerechtigkeitslücke, die – wie sich nun zeigt – durch die Bankenbailouts geradezu dramatisch erweitert hat.


Drittklassige Bananenrepublik
Die Aufrüstung der deutschen Aussenpolitik gegenüber dem kleineren Nachbarn, welches schon mit den blödsinnigen Indianervergleichen des ehemaligen Finanzministers Steinbrück seinen Ausgangspunkt nahm, ist nicht nur undiplomatisch, sondern es erinnert in fataler Weise an einige Schurken, die in den 30er Jahren in Deutschland an die Macht kamen. Wenn der Fall Finanzplatz Schweiz zum Exempel einer ungehinderten Machtdemonstration Deutschlands genutzt werden soll, möglicherweise um somit die Festung Schweiz für die EU sturmreif zu bomben, so kann dies in der Schweiz nur als politischer Amoklauf einer zunehmend handlungsunfähig und von drittklassigen Politikern gelenkten Bananenrepublik Deutschland wahrgenommen werden.


Pyrrhussieg
Der Bankdatendeal wird sich für die Bundesregierung als Pyrrhussieg entpuppen. Er mag zwar hunderte an Millionen Euro in die Kassen spielen, an der Tatsache, dass das deutsche Steuersystem unternehmerfeindlich ist und abgewirtschaftet hat, wird dies nichts ändern. Was erreicht wird, ist dass das Bild des «hässlichen Deutschen» in der Schweiz geschürt wird, welches dann diejenigen ausbaden müssen, die rechtschaffen in der Schweiz ihre Steuern zahlen wie z.B. die vielen deutschen Ärzte oder Fachkräfte im Maschinenbau, um nur zwei Beispiele zu nennen.


Goodbye Deutschland! 
Die Folge des Treibens der deutschen Politiker wird sein, dass die Menschen zukünftig nicht nur ihr Kapital ins Ausland bringen, sondern immer mehr in Bälde auch physisch auswandern werden. Dass ein derartiger Brain Drain nicht ohne Folgen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sein kann, scheint den dümmlich agierenden deutschen Politikern noch nicht in den Sinn gekommen zu sein. Man kann deshalb jedem Deutschen nur raten, sein Recht auf Freizügigkeit bei der Wahl des Wohnortes auszuüben: Goodbye Deutschland!


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Artur P. Schmidt
Der Wirtschaftskybernetiker Dr.-Ing. Artur P. Schmidt wurde in Stuttgart geboren. Er besuchte im Stadtteil Zuffenhausen das Ferdinand-Porsche-Gymnasium und machte dort das Abitur. Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Berlin schloss er im Alter von 27 Jahren mit  der Bestnote im Fachgebiet Raketentechnik ab, so dass ihm von Prof. H.H. Koelle die Promotion angetragen wurde. Im Alter von 30 Jahren erhielt Artur P. Schmidt den Doktortitel für ein kybernetisches Marktanalyse-Verfahren am Beispiel der Strategischen Planung von Airbus Industries. Nach einer Beratungstätigkeit bei Anderson Consulting sowie als Leiter der Strategischen Analyse der Ruhrgas AG war Dr. Schmidt Stipendiant der Stiftung zur Förderung der systemorientierten Managementlehre und letzter Schüler von Prof. Hans Ulrich, dem Begründer des St. Galler Management-Ansatzes. Während dieser Zeit begann Dr. Schmidt seine publizistische Laufbahn, aus denen Bestseller wie «Endo-Management» und «Der Wissensnavigator» sowie Wirtschaftsbücher wie «Wohlstand_fuer_alle.com» oder «Crashonomics» hervorgingen. Sein neuestes Buch, welches im EWK-Verlag (www.ewk-verlag.de ) erschienen ist, heisst  «Unter Bankstern».






Heute ist Artur P. Schmidt Herausgeber des Online-News-Portals www.wissensnavigator.com sowie der Finanz-Portale www.bankingcockpit.com , www.wallstreetcockpit.com , www.futurescockpit.com und www.optioncockpit.com sowie Geschäftsführer der Tradercockpit GmbH (www.cockpit.li ). Dr. Schmidt ist ein gefragter Keynote-Speaker sowie Kolumnist für zahlreiche Finanzpublikationen. 

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