CH-Eröffnung: Kaum verändert nach gemischten Vorlagen

Die nachbörslich vorgelegten Bilanzen hätten aber zum Teil für Enttäuschung gesorgt und die Indexfutures etwas gedrückt. Zudem hat die Börse in Tokio schwächer geschlossen.


Da die Nachrichtenlage von hiesiger Seite am Berichtstag eher dünn ist, dürfte sich der Blick der Anleger bald nach Amerika richten. Dort findet die Berichtssaison unter anderem mit Merrill Lynch oder Amgen ihren Fortgang. Am Nachmittag stehen zudem die US-Verkäufe bestehender Häuser für den Monat September an.


Um 9.25 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 25,08 Punkte oder 0,28% tiefer auf 8`878,15 Zähler. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 0,33% auf 1`365,59 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) 0,19% auf 7`263,58 Zähler.


Am Hauptmarkt notieren Roche (+0,3% auf 202,20 CHF) an der Spitze des Kurstableaus. Die Titel zeigen sich damit unbeeindruckt vom verlorenen Patentstreit gegen die amerikanische Amgen um das Anämiemedikament Mircera. Der Entscheid komme keineswegs überraschend, schreibt die Deutsche Bank in einem Kommentar. Da Mircera in den USA nur kleinere Umsätze für Roche generiere, würden die EPS-Prognosen durch den Entscheid kaum beeinträchtigt werden. Novartis (-0,4% auf 60,90 CHF) schreiben dagegen Verluste.


Unter den grössten Gewinnern finden sich auch Syngenta (+0,3% auf 269,25 CHF) und Adecco (+0,2 auf 71,60 CHF). Bei Adecco wird im Handel auf die Umsatzzahlen und Aussagen des Konkurrenten Randstad verwiesen. Randstad habe darauf hingewiesen, dass im US-Markt Signale vorhanden seien, die auf das Erreichen der Talsohle schliessen liessen.


Nestlé (+0,2% auf 523,00 CHF) könnten im weiteren Verlauf durch das Ergebnis des französischen Kosmetikkonzerns L`Oreal, an dem der Nahrungsmittelmulti beteiligt ist, beeinflusst werden.

Gewinne gibt es noch für Nobel Biocare (+0,1% auf 312,25 CHF) und Clariant (+0,1% auf 14,41 CHF), die übrigen Bluechips verzeichnen rote Kursnotierungen.


Die grössten Einbussen verzeichnen im frühen Geschäft die Bankenwerte. Für die Entwicklung dieser Aktien dürfte der Quartalsbericht von Merrill Lynch einen grösseren Einfluss haben. CS geben um 1,2% auf 76,10 CHF nach, UBS um 1,0% auf 63,15 CHF und Julius Bär um 0,6% auf 93,70 CHF. UBS übernimmt – wie erwartet – die französische Vermögensverwaltungs-Gruppe Caisse Centrale de Réescompte Group (CCR) für 435 Mio EUR.


Auch die Assekuranzwerte verbilligen sich deutlich, allen voran Swiss Re (-0,8% auf 104,30 CHF). Verwaltungsratspräsident Peter Forstmoser hat sich in der `Handelszeitung` zum Kauf des britischen Versicherers Resolution geäussert. Eine gesamte Übernahme komme nicht in Frage, sondern «nur einzelne geschlossene Portfolios der Resolution», sagte er im Interview. Derzeit prüfe Swiss Re die Details, es gäbe noch keine Zusagen.


Im SLI dürften allenfalls Kurszieländerungen für Impulse sorgen. Für OC Oerlikon (+2,3% auf 512,50 CHF) hat UBS die EPS-Prognosen sowie das Kursziel auf 530 (430) CHF angehoben; Lonza (unv. auf 135,00 CHF) wurden durch die deutsche Bank auf 128 (125) CHF hochgestuft.


SGS geben um -0,5% auf 1`488 CHF nach. Gemäss Aussagen des CEO Chris Kirk sollte der heutige Börsengang von Bureau Veritas den Warenprüfungskonzern wenig beeinflussen. Die Bank Vontobel schätzt die Tatsache, dass der Emissionskurs am oberen Ende der Spanne festgelegt wurde, als positiv ein. Es zeige das verstärkte Interesse der Anleger am Segment.


Am breiten Markt werden Hiestand (+0,6%) von den am Vortag nachbörslich ausgewiesenen, soliden Umsatzzahlen gestützt. Im Anschluss hat Credit Suisse das Kursziel für die Aktien des Backwarenherstellers auf 2`750 (2`400) CHF erhöht. Auch Speedel (+0,1%) profitieren von einer Kurszielerhöhung. Die Analysten von JP Morgan haben das Kursziel für den Titel auf 205 (200) CHF angehoben. Dabei haben sie die Pläne für den Start einer neuen Phase IIb Studie für das Medikament SPP301 (Avosentan) in ihre Berechnungen einfliessen lassen.


Huber + Suhner legen um 0,6% zu. Wie CEO Urs Kaufmann gegenüber der `Finanz und Wirtschaft` sagte, habe die Gewinnwarnung des wichtigen Kunden Ericsson höchstens indirekte Folgen für Huber + Suhner. (awp/mc/ab)

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